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Osteoporosetherapie nach den aktuellen DVO S-III Leitlinien
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Published: | October 12, 2011 |
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Ergebnisse: Die derzeit gültige Definition des Krankheitsbildes beschreibt die Osteoporose als systemische Skeletterkrankung, die durch eine unzureichende Knochenfestigkeit charakterisiert ist. Die Knochenfestigkeit spiegelt dabei primär das Zusammenwirken von Knochendichte und Knochenqualität wider. Das erhöhte Frakturrisiko im Alter hat starke Auswirkungen auf Lebensqualität, Mortalität und Gesundheitsökonomie. Sie ist nicht nur eine der bedeutensten Volkskrankheiten in Deutschland, sondern prädisponiert zu eben diesem Frakturrisiko. Insgesamt wird jede dritte Frau nach der Menopause von einer osteoporosebedingten Fraktur betroffen sein, wobei die Inzidenz osteoporosebedingter Wirbelkörper- und Schenkelhalsfrakturen mit dem Alter exponenziell zunimmt. Die demographische Bevölkerungsentwicklung, der zunehmende Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung sowie die Veränderung der Lebensgewohnheiten werden in den kommenden Jahren zu einer weiteren Zunahme der Osteoporose führen.
Die Prävention der postmenopausalen Osteoporose umfasst die Frakturprophylaxe über eine Beeinflussung von Risikofaktoren bei Frauen ohne bisherige Erkrankung (Primärprävention), die möglichst frühzeitige Erfassung und Behandlung von Frauen, bei denen eine Osteoporose, aber noch keine Fraktur vorliegt (Sekundärprävention) und die Verhütung weiterer Frakturen sowie die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit bei Frauen, die bereits osteoporotische Frakturen erlitten haben (Tertiärprävention). Ziel einer optimierten Prävention der postmenopausalen Osteoporose ist in jedem Fall die Reduktion der Frakturinzidenz und der Erhalt der Lebensqualität bei betroffenen Frauen. Dieses Ziel sollte möglichst effektiv und – im Hinblick auf begrenzte Ressourcen – auch möglichst effizient erreicht werden.
Entsprechend der multifaktoriellen Genese der Osteoporose liegen die Ansatzpunkte für die Osteoporoseprävention in der Beeinflussung der Risikofaktoren. Hierbei steht die Motivation zur individuellen, eigenverantwortlichen Prävention durch eine knochenstoffwechselgesunde Ernährungsweise bzw. Lebensstil, regelmäßige körperliche Aktivität sowie die Reduktion von Alkohol- und Nikotinkonsum im Vordergrund. Grundsätzlich ist es wichtig, im Rahmen der Osteoporoseprävention bei prämenopausalen Frauen eine Kalziumzufuhr von 1000 mg/Tag sowie eine Vitamin-D-Zufuhr von 1000-2000 IE/Tag sicherzustellen.
Ziel einer leitliniengerechten, spezifischen medikamentösen Therapie der Osteoporose ist die Senkung des Frakturrisikos. Weitere Parameter wie die Steigerung der Knochenmineraldichte oder Auswirkungen auf Knochenstoffwechselmarker sind für die Bewertung der Therapieeffizienz als Surrogatparameter nur von zweitrangiger Bedeutung. Die in Bezug auf eine Fraktursenkung am besten belegten medikamentösen Therapieoptionen bei der postmenopausalen Frau sind Östrogene, Tibolon, Alendronat, Risedronat, Ibandronat, Zoledronat, Raloxifen, Strontium Ranelat, 1-34 sowie 1-84 PTH. Für alle genannten Präparate ist eine Verminderung von Wirbelkörperfrakturen nach drei Jahren in ähnlichem Umfang nachgewiesen. Für Östrogene, Tibolon, Alendronat, Risedronat, Zoledronat, Strontiumranelat und Teriparatid ist auch eine Verminderung peripherer Frakturen nachgewiesen.