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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Machbarkeit und Nutzen eines webbasierten Wundregisters

Meeting Abstract

10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf150

doi: 10.3205/11dkvf150, urn:nbn:de:0183-11dkvf1503

Published: October 12, 2011

© 2011 Heyer et al.
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Hintergrund: Chronische und akute Wunden sind häufig, von großer sozio-ökonomischer Relevanz und werden aufgrund des demografischen Wandels weiter an Bedeutung gewinnen. Die betroffenen Patienten leiden unter erheblicher Krankheitslast und Einbußen ihrer Lebensqualität.

In diesem Zusammenhang gewinnen Registerstudien immer mehr an Bedeutung, da sie die Beobachtung von Patienten mit einer definierten Diagnose im Langzeitverlauf unter Alltagsbedingungen ermöglichen und demzufolge Nebenwirkungen, Therapierisiken und erweiterte Wirksamkeitsbereiche gezielt erfassen können. Gleichzeitig können therapeutische Innovationen mit jeweiligen Standardtherapieverfahren verglichen werden. Registerstudien dienen daher dem medizinischen Erkenntnisgewinn, können darüber hinaus aber auch den patientenrelevanten Nutzen (Zusatznutzen) erfassen, der für die zunehmenden Kosten-Nutzenbewertungen immer wichtiger wird.

Zu den innovativen Verfahren in der modernen Wundversorgung gehört die Unterdruck-Wundtherapie (NPWT) mit Avance System. Nutzen und Wirksamkeit der Therapie im Langzeitverlauf wurden bislang nur unzureichend untersucht.

Material und Methoden: Ziel dieser internationalen versorgungswissenschaftlichen Studie mit prospektivem Charakter ist die Bewertung des patientenseitigen Nutzens und die Wirksamkeit der Therapie im Verlauf unter Alltagsbedingungen und im Vergleich zu Standardverfahren. Eine systematische Langzeitdokumentation von n=1.000 Fällen mit NPWT sowie n=1.000 Kontrollen mit „best practice“, aber ohne Unterdruck-Wundtherapie wird angestrebt. Die Beobachtungszeit pro Patient beträgt 12 Monate mit insgesamt 7 Erhebungszeitpunkten und einer Gesamtlaufzeit von 5 Jahren. Patienten werden in 100–200 dermatologischen, chirurgischen und allgemeinmedizinischen Praxen und Klinikambulanzen rekrutiert. Klinische Parameter, gesundheitsbezogene Lebensqualität und patientenseitiger Nutzen werden im Langzeitverlauf elektronisch über einen web-basierten Zugang erhoben. Sämtliche Studienschritte beruhen auf einem web-basierten System. Das Ausfüllen der Patientenfragebögen erfolgt mittels eines digitalen Stiftes.

Ergebnisse: Hinsichtlich der Machbarkeit zeigen sich bei der Durchführung und Akzeptanz der Datenerhebung sehr gute Ergebnisse. Durch die Online-Bearbeitung sämtlicher Studienschritte und einer automatischen Dokumentenverwaltung wird unter anderem eine hohe Datensicherheit und Qualitätssicherung hergestellt. Die webbasierte Datenbanksoftware stellt somit für die Studienärzte und das Studienzentrum ein effizientes, sicheres sowie zeit- und kostensparendes Instrument dar.

Schlussfolgerung: Eine systematische Erfassung von Registerdaten über die Wirksamkeit und Sicherheit in der Versorgungsroutine im Langzeitverlauf mittels eines web-basierten Systems ist machbar und dient dem medizinischen Erkenntnisgewinn und der Patientensicherheit.