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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Information und Beratung durch Apotheken: Ergebnisse einer Untersuchung der Apothekenüberwachung in Kooperation mit der Apothekerkammer in Berlin

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Katja Lorenz - Landesamt für Gesundheit und Soziales - Berlin, Berlin, Deutschland

10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf129

doi: 10.3205/11dkvf129, urn:nbn:de:0183-11dkvf1298

Published: October 12, 2011

© 2011 Lorenz.
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Hintergrund: Apotheken haben den gesetzlichen Auftrag, die Bevölkerung ordnungsgemäß mit Arzneimitteln zu versorgen. Information und Beratung der Kunden und Patienten zum Arzneimittel werden seit vielen Jahren als Kerngeschäft der Apotheken betrachtet, um die Anwendung von Arzneimitteln sicherer zu machen und damit die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und zu stärken. Dieses Ziel wird auch von Seiten der organisierten Apothekerschaft unterstützt. Verbraucherschutzorganisationen und Medien haben bei Untersuchungen jedoch wiederholt Defizite festgestellt. Die Berliner Apothekenüberwachung nahm dies zum Anlass, gemeinsam mit der Berliner Apothekerkammer eine eigene Untersuchung zur Qualität von Information und Beratung durchzuführen.

Material und Methoden: Das Testmodell wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern des Kammervorstandes und ehrenamtlichen Pharmazieräten erarbeitet. Ziel war die Entwicklung einer Methode jenseits der Modelle der Stiftung Warentest und dem bisher von den Kammern favorisierten Pseudo Customer-Modell. Es wurden Fragen verschiedener Schwierigkeitsgrade formuliert. Der Erwartungshorizont und ein Punktesystem für die Auswertung wurden festgelegt. Die Untersuchung erfolgte offen (Vorab-Darstellung im Kammerrundschreiben, Vorstellung der Testperson vor Befragung des Personals).

Die Untersuchung wurde in 50 Apotheken durchgeführt, die sich sowohl in Stadtvierteln, als auch in Citylage befanden. Befragt wurde die im Handverkauf tätige Person. Sie konnte zur Beantwortung Hilfsmittel nutzen.

Ergebnisse: Von 50 Testgesprächen flossen 49 in die Auswertung ein. Die Apotheken zeigten – unabhängig von der örtlichen Lage und Größe – überwiegend Defizite bei den Fragen der höheren Schwierigkeitsgrade. Die mehrheitlich installierten Datenbanken und die aktuelle Literatur konnten nicht fehlerfrei angewendet werden.

Schlussfolgerung: Die Untersuchungsergebnisse zeigen deutlich, dass Information und Beratung durch Apotheken weiter verbessert werden müssen. Das Testmodell eignet sich aufgrund seiner offenen Form gegenüber dem befragten Apothekenpersonal für Überwachungsbehörden. Eine Darstellung der tatsächlich angebotenen und durchgeführten Information und Beratung im Alltag lässt sich daraus nicht ableiten. Im Rahmen der derzeitigen rechtlichen Möglichkeiten bleibt zu diskutieren, wie schlechte bzw. keine Beratung und Information rechtssicher überwacht werden können.