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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Krankenhaussterblichkeit bei Patienten mit Herzinfarkt und regionale Sozialstruktur in Berlin – Daten des Berliner Herzinfarktregisters

Meeting Abstract

  • Bert Kohlbach - TU Berlin, Berliner Herzinfarktregister, Berlin
  • Heinz Theres - Charite Campus Mitte, Kardiologie, Berlin
  • Steffen Behrens - Vivantes Humboldt Klinikum, Kardiologie, Berlin
  • Ralph Schoeller - DRK Kliniken Westend, Kardiologie, Berlin
  • Helmut Schühlen - Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum, Kardiologie, Berlin
  • Birga Maier - TU Berlin, Berliner Herzinfarktregister, Berlin

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP3.5

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Published: October 6, 2008

© 2008 Kohlbach et al.
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Fragestellung: Personen, die in privilegierten Wohngegenden wohnen, weisen ein geringeres Risiko auf, an einer Koronaren Herzkrankheit (Arteriosklerose, Herzinfarkt) zu erkranken und daran zu sterben als Bürger in Stadtteilen mit hohem Ausländer- und Arbeitslosenanteil. Mit den Daten des Berliner Herzinfarktregisters soll untersucht werden, ob sich ein Zusammenhang zwischen Krankenhaussterblichkeit bei Patienten mit Herzinfarkt und der sozialen Struktur des Wohnbezirks der Infarktpatienten finden lässt.

Methoden: Die Studie basiert auf einem ökologischen Design. Eingeschlossen werden 2345 Herzinfarktpatientinnen und -patienten, die im Berliner Herzinfarktregister zwischen dem 1.1.04 und 30.6.06 erfasst wurden. Die Sozialstruktur wird in Anlehnung an den Berliner Sozialstrukturindex nach Bezirken mit einem niedrigen, mittleren und höheren Sozialindex kategorisiert.

Ergebnisse: Herzinfarktpatienten aus Berliner Bezirken mit niedrigem Sozialindex weisen eine höhere Krankenhaussterblichkeit (10,3%) nach einem akuten Myokardinfarkt auf als Patienten aus Bezirken mit einem höheren Sozialindex (6,5%). Die Sterblichkeit der Patienten aus Bezirken mit mittlerem Sozialindex lag bei 9,8%. Das Ergebnis ist signifikant (Chi-Quadrat Trend test p = 0,022). Der Frage nach der Altersabhängigkeit von schichtspezifischen Unterschieden wird in der weiteren Analyse nachgegangen.

Schlussfolgerung: Die Sensibilisierung der regionalen (Fach-)Öffentlichkeit für statusspezifische Unterschiede in der kurzfristigen Herzinfarktmortalität ist ein Ziel der Studie.


Literatur

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Winkleby M, Sundquist K, Cubbin C. (2007): Inequities in CHD Incidence and Case Fatality by Neighborhood Deprivation. American Journal of Preventive Medicine, Volume 32, Issue 2, Pages 97-106.
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3.
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