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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Wissensvermittlung zur Demenz in der Allgemeinmedizin: ein cluster-randomisierter Vergleich zweier Fortbildungskonzepte

Meeting Abstract

  • Horst Christian Vollmar - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten
  • Herbert Mayer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten
  • Martin Butzlaff - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Witten
  • Adina Hinz - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten
  • Stefan Wilm - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten
  • Monika A. Rieger - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocE11.3

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dkvf2008/08dkvf122.shtml

Published: October 6, 2008

© 2008 Vollmar et al.
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Text

Einleitung: In der BMBF-geförderten WIDA-Studie (Wissensvermittlung zur Demenz in der Allgemeinmedizin) wurden zwei unterschiedliche Fortbildungskonzepte für Hausärzte mittels einer 26-monatigen clusterrandomisierten Studie evaluiert.

Methoden: Im ersten Fortbildungskonzept (Studienarm A) nahmen Hausärzte an einer strukturierten Falldiskussion in Qualitätszirkeln teil, welche durch internetbasierte Lernmaterialen vorzubereiten war („Blended-Learning“). Die Teilnehmer im Studienarm B erhielten eine „klassische“ Präsenzfortbildung mittels Powerpoint-Präsentation und anschließender Falldiskussion. Die Evaluation erfolgte über den Vergleich von Ärzten in Qualitätszirkeln (QZ), die zwei Gruppen randomisiert zugeordnet wurden. Als primäre Zielgröße diente der Wissenszuwachs, gemessen mit einem 20-teiligen Fragebogen, der an mehreren Zeitpunkten auszufüllen war. Die Clusteranalyse wurde im Rahmen eines ANCOVA-Modells mit den Prätest-Werten als Kovariate und den Differenzwerten (t1-t0) als abhängige Zielgröße durchgeführt.

Ergebnisse: Bei der Rekrutierung von 26 QZ nahmen 166 Ärzte an der WIDA-Studie teil (84 Studienarm A, 82 Studienarm B) Zwischen den beiden Gruppen zeigte sich in der „Intention to Treat“-Auswertung kein signifikanter Unterschied (p=0,876). Aus dem Studienarm A gaben 47 der 84 Teilnehmer (57,3%) an, die internetbasierten Lernmaterialien genutzt zu haben. Die daraus abgeleitete „Per Protocol“-Analyse zeigte einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppe (p=0,019). Der Wissenszuwachs war auch 6 Monate nach der Fortbildung in beiden Gruppen höher als vor der Schulung.

Schlussfolgerungen: Ein Blended-Learning Konzept brachte in hausärztlichen Qualitätszirkeln keinen signifikanten Wissenszuwachs zur Demenz im Vergleich zu einer „klassischen“ Fortbildung. Allerdings zeigten die Ärzte, die angaben, dass zusätzliche Internetangebot auch genutzt zu haben, einen höheren Wissenszuwachs. E-Learning – in der Kombination mit bekannten Fortbildungsmethoden – scheint für einen Teil von Hausärzten eine sinnvolle Lernergänzung zu sein.