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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Nervenfasern in Gelenkstrukturen und deren möglicher Einfluss auf die Regeneration – erste Ergebnisse immunhistologischer Untersuchungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christoph Brochhausen - REPAIR-lab, Institut für Pathologie, Universität Regensburg, Regensburg, Germany
  • David Grevenstein - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universität Köln, Köln, Germany
  • Andreas Mamilos - REPAIR-lab, Institut für Pathologie, Universität Regensburg, Regensburg, Germany
  • Jakob Gevenstein - Praxis Grevenstein, Mainz, Germany
  • Carola Meyer-Scholten - Zentrum für Rheumapathologie, Mainz, Germany
  • Philipp Drees - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO28-792

doi: 10.3205/17dkou857, urn:nbn:de:0183-17dkou8576

Published: October 23, 2017

© 2017 Brochhausen et al.
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Text

Fragestellung: Bei entzündlichen Läsionen, insbesondere im Rahmen der Begleitsynovialitis bei Osteoarthrose geht die Entzündung mit einer Induktion der Angiogenese einher. Diese Angiogenese wird von einem Wachstum der Nervenfasern begleitet. Wir gehen heute von einer Wechselwirkung zwischen der Synovialis und weitern Binnenstrukturen des Gelenkes aus, insbesondere des Gelenkknorpels. Als mögliche Mediatorsubstanzen kommen Neuropeptide in Frage. Bei traumatischen Läsionen fehlen zur Zeit Untersuchungen hinsichtlich neuronaler Strukturen in den unterschiedlichen Komponenten des Gelenkes.

Methodik: In einer retrospektiven, klinisch-pathologischen Untersuchung an Restmaterial von Meniskuläsionen (n=5), traumatischen Kreuzbandläsionen (n=5) und Synovialisproben bei Begleitsynovialitiden (n=5) haben wir in standardisierten und automatisierten Verfahren histologische Färbungen (Haematoxylin und Eosin) sowie immunhistologische Färbungen für neuronale Strukturen mit monoklonalen Antikörpern gegen S100 durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In den histologischen Untersuchungen Der Menisci und der Kreuzbänder konnten Zeichen frischer traumatischer Läsionen nachgewiesen werden. In den Synovialisproben wurden Zeichen einer florid-unspezifischen, nicht-infektiösen Synovialitis ohne Zeichen für eine rheumatoide Grunderkrankung gefunden. In den immunhistologischen Analysen zeigten sich an der Basis der Meniskuspräparate und in den Synovialisproben Gruppen von S100 positiven Fasern, in den Kreuzbandpräparaten unterschiedliche Mengen an S100-positiven Fasern und Einzelzellen. In zwei Fällen von gleich alten Patienten mit jeweils frischer Kreuzbandläsion waren deutliche Unterschiede in der Anzahl an S100-positive Fasern und Einzelzellen zu erkennen.

Die vorliegende klinisch-pathologische Untersuchung zeigt neuronale Strukturen in unterschiedlichen Gelenkkompartimenten bei traumatischen Läsionen. Auffällig ist der Unterschied an Einzelzellen und Fasern in Kreuzbändern gleichaltriger Patienten mit frischer Läsion. In zukünftigen Untersuchungen wollen wir den Gehalt neuronaler Strukturen traumatischer Läsionen mit anderen Schädigungsmustern, insbesondere der Arthrose und der rheumatoiden Arthritis vergleichen. In laufenden Untersuchungen, analysieren wir, ob die Unterschiede der nervalen Strukturen in Kreuzbandläsionen Zeichen unterschiedlicher regeneratorischer Reaktionen darstellen. Dies ist eine entscheidende Grundlage für eine mögliche Wiederherstellung der Propriozeption durch zukünftige, regenerative Behandlungsstrategien.