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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Zementoplastie als symptomatische Therapie bei Os hamatum Osteolyse bei Multiplen Myelom

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tünay Aydin - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Alexander Wegner - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • André Sander - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Lothar Meyer - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Manuel Burggraf - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Marcel Dudda - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Marcus Jäger - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Max Daniel Kauther - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO21-860

doi: 10.3205/17dkou750, urn:nbn:de:0183-17dkou7509

Published: October 23, 2017

© 2017 Aydin et al.
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Text

Fragestellung: Das Multiple Myelom ist eine maligne Tumorerkrankung des Knochenmarks, gekennzeichnet durch eine maligne Proliferation von Plasmazellen. Es zählt zu den niedrig malignen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen. Ein ossärer Befall ist bei weniger als 10% der Fälle berichtet. Hierbei ist das Achsenskelett häufiger betroffen. Osteolysen der Hände oder Füße sind beim Multiplen Myelom extrem selten. Wir berichten über einen 7- jährigen Verlauf von Osteolysen des Os hamatum und des distalen Radius bei Multiplem Myelom.

Methodik: In unserer Klinik stellte sich im Januar 2009 ein 54-jähriger Patient, mit Multiplen Myelom Typ IgG Kappa im Stadium IIIA nach Durie und Salmon, mit Schmerzen im linken Handgelenk vor. Er hatte bisher mehrere Chemotherapien sowie bereits zweimalige operative Ausräumungen von Osteolyseherden im Kopf-Hals Bereich erhalten. Nach einer Röntgen- und CT-Diagnostik wurden bei zunehmenden Osteolysen im Os hamatum und im distalen Radius links im Juli 2011 eine Kürettage und eine Zementoplastie der Osteolysen durchgeführt. Postoperativ war der Patient direkt beschwerdefrei.

Im April 2016 stellte sich der bis dahin weiterhin beschwerdefreie Patient mit neuen seit mehreren Wochen bestehenden Schmerzen im Bereich des ulnaren Handgelenks ohne Trauma Ereignis erneut vor. In der körperlichen Untersuchung des linken Handgelenks war ein Druckschmerz im Bereich des Hypothenars beugeseitig provozierbar. Die übrige Handuntersuchung war unauffällig. Die Röntgenuntersuchung zeigte keine Veränderungen zum Vorbefund. Osteolysen im Randbereich des Knochenzements zeigten sich nicht. In der CT-Bildgebung des linken Handgelenks wurde eine neue Osteolyse bemerkt, die sich auf den hamulus ossis hamati beschränkte. Es erfolgte die operative Ausräumung der Osteolyse und eine erneute Zementoplastie des hamulus ossis hamati links. Postoperativ war der Patient direkt schmerzfrei. Histologisch handelte es sich um das bekannte Multiple Myelom. In der Verlaufsuntersuchung nach 3 Monaten zeigte sich ein ungestörter Bewegungsumfang zur Gegenseite mit vollständiger Alltagsfunktion.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Osteolysen im Bereich der Hände werden beim Multiplen Myelom sehr selten beobachtet. Dieser Einzelfallbericht zeigt eine Therapieoption mit mittelfristig gutem Ergebnis. In der Literatur wurde 1994 von einer 40-jährigen Patientin mit Multiplem Myelom vom Lambda-Leichtkettentyp mit Osteolysen der Hände und Füße berichtet, die von einer kombinierten Radiochemotherapie profitierte [Antonijevi N. et al. 1994]. Die Osteolyseherde der Phalangen links waren teilweise nach der Therapie nicht mehr nachweisbar. Ein weiterer Fall wurde 2004 in Belgien beschrieben, bei der ein Patient einen Befall des Ringfingers aufwies [Dastgir N. et al. 2004].