gms | German Medical Science

German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Evaluation einer Patientenstichprobe der Notaufnahme in einem lokalen Datawarehouse einer AKTIN-Modellklinik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Benjamin Lucas - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Felix Greiner - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Gerald Pliske - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Markus Rettig - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Magdeburg, Germany
  • Dominik Brammen - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Magdeburg, Germany
  • Felix Walcher - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO18-787

doi: 10.3205/17dkou711, urn:nbn:de:0183-17dkou7115

Published: October 23, 2017

© 2017 Lucas et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Daten über Strukturen und Prozesse innerhalb der deutschen Notaufnahmen liegen nur unzureichend vor. Das BMBF-Verbundprojekt "Verbesserung der Versorgungsforschung in der Akutmedizin in Deutschland durch den Aufbau eines Nationalen Notaufnahmeregisters" (AKTIN) ermöglicht die Erhebung von Routinedaten von Modelkliniken als ersten Schritt zum Aufbau eines bundesdeutschen Notaufnahmeregisters. Als Voraussetzung für den Datenexport muss zunächst der Import der Daten aus der Routine in ein lokales Datawarehouse erfolgen. Als Grundlage dient der Datensatz "Notaufnahme" der Sektion Notaufnahmeprotokoll der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Nach Implementation einer Schnittstelle aus unserem Patienten Daten Management System (PDMS) in ein lokales Datawarehouse evaluierten wir hier den Implementationserfolg sowie die zugrunde liegende Patientenstichprobe mit Hauptaugenmerk auf unfallchirurgische Notfälle.

Methodik: Der Datensatz "Notaufnahme" wurde in das PDMS ICUData (IMESO) integriert und durch eine Schnittstelle auf Grundlage der Scriptsprache PHP in ein lokales Datawarehouse nach Vorgaben des AKTIN-Projektes exportiert. Die hierdurch resultierenden Daten stehen nach Datenbankabfragen in vollständig anonymisierter Form zur Verfügung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Datenakquise von 12/2015 bis 12/2016 ergaben 9262 dokumentierte Patientenfälle im DWH. Durch die Datenbankabfrage konnte gezeigt werden, dass alle Entitäten durch die Schnittstelle abgedeckt werden konnten und damit der Datenexport gesichert ist. In einem Abgleich mit dem PDMS konnte eine 86%-ig erfolgreiche automatisierte Datenübertragung erhoben werden. Hauptproblem für die Datenübernahme stellte hierbei das Fehlen von erforderlichen Daten wie der Anschrift des Patienten dar. Dies war retrospektiv auf die fehlerhafte Übernahme aus dem hausinternen KIS in das PDMS zurückzuführen. Dabei wurden 50,3% Frauen mit einem Durchschnittsalter von 60,0 Jahren und 49,7% Männer mit einem Durchschnittsalter von 56,3 Jahren erhoben. Unter diesen Ergebnissen waren 761 Fälle mit Trauma-assoziiertem CEDIS aufgeführt, jedoch ebenfalls 6236 Fälle ohne CEDIS, was darauf zurückzuführen ist, dass die CEDIS Dokumentation erst 06/2016 gestartet wurde. Von den Trauma-assoziierten CEDIS wurden 79,9% mit einer ICD Diagnose belegt. Als Hauptdiagnosen wurden dabei vor allem ICD-Diagnosecodes mit Verletzungen des Fußes, Sprunggelenks und Knies verwendet.

Die Funktionalität der Schnittstelle ist zu 86% gesichert wurden. Auf dieser Grundlage wurde nicht nur eine Möglichkeit geschaffen Register wie das geplante Notaufnahmeregister oder auch das Traumaregister DGU automatisiert zu bedienen, ebenso ist es damit möglich ein hausinternes Qualitätsmanagement zu etablieren. Weiterhin steht die Möglichkeit offen die entstehenden CDA Dokumente als elektronische Epikrise im Rahmen des eHealth Gesetzes zu verwenden.