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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Die optimale Pinlage bei supraacetabulärem Fixateur externe – eine Computeranalyse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Renate Krassnig - Universitätsklinik f. Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Gloria Hohenberger - Universitätsklinik f. Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Uldis Berzins - Universitätsklinik f. Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Nikolas Eibinger - Universitätsklinik f. Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Patrick Holweg - Universitätsklinik f. Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Franz-Josef Seibert - Universitätsklinik f. Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Paul Puchwein - Universitätsklinik f. Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO18-837

doi: 10.3205/17dkou709, urn:nbn:de:0183-17dkou7094

Published: October 23, 2017

© 2017 Krassnig et al.
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Text

Fragestellung: Beckenfrakturen treten in 25% der Fälle polytraumatisch verletzter Patienten auf und haben dann eine Letalität von 40%. Deshalb haben Qualität und Zeit der Versorgung einen großen Einfluss auf das Überleben und die Prognose des Patienten. Eine Möglichkeit sowohl zur primären als auch zur endgültigen Versorgung von Beckenringfrakturen stellt die Montage eines Fixateur externe dar. Hier wurden im Laufe der Zeit verschiedene Fixationsmodelle am Beckenknochen entwickelt, wobei heutzutage der supraacetabuläre Fixateur externe die am häufigsten verwendete Methode zur primären Notfallstabilisierung komplexer Beckenfrakturen darstellt.

Vor diesem Hintergrund stellen sich drei Kernfragen:

1.
Wie lang ist der im Beckenknochen liegende Teil des Pins, wenn er an der Spina iliaca anterior inferior eingebracht wird und mit der Spitze in der Kortikalis der Incisura ischiadica major zu liegen kommt?
2.
Wie groß ist der Einbringungswinkel des supraacetabulär fixierten Pins im Bezug zur Median-Sagittal-Ebene?
3.
Gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Becken?

Methodik: Die Abmessungen der Beckenknochenverhältnisse wurden an Polytrauma-CT-Aufnahmen von 49 Patienten durchgeführt. Dabei wurde sowohl mit den klassischen CT-Schnittbildern, als auch mit dreidimensionalen Rekonstruktionen der Beckenknochen mit Hilfe der Computersoftware Mimics®, gearbeitet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die gewonnenen Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Becken sowohl die Schraubenlänge, als auch den Einbringungswinkel betreffend. Bei einer durchschnittlichen Schraubenlänge von 80,39 mm zeigten sich bei Männern durchschnittliche Werte von 82,66 mm, bei Frauen eine durchschnittliche Länge von 74,10 mm. Für den Einbringungswinkel wurde ein Durchschnittswert aller Patienten von 21,83° ermittelt, wobei die Durchschnittswerte bei Männern mit 22,59° und bei Frauen mit 19,74° auch hier eine signifikante Korrelation zwischen dem Geschlecht und dem ermittelten Pinparameter zeigten. In der Literatur findet sich bislang keine vergleichbar exakte computerunterstützte Methodik zur Vermessung der Beckenknochenverhältnisse, mit besonderem Augenmerk auf geschlechtsspezifische Unterschiede und praxisrelevanten Ergebnissen bei der Montage eines supraacetabulären Fixateur externe.