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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Ergebnisse nach augmentierter Osteosynthese der proximalen Humerusfraktur im Vergleich zur inversen Frakturendoprothese

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Georg Siebenbürger - Sektion Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Klinik für Allg., Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum der Universität München (LMU), München, Germany
  • Tobias Helfen - Sektion Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Klinik für Allg., Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum der Universität München (LMU), München, Germany
  • Niklas Biermann - Sektion Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Klinik für Allg., Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum der Universität München (LMU), München, Germany
  • Mirjam Lange - Sektion Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Klinik für Allg., Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum der Universität München (LMU), München, Germany
  • Wolfgang Böcker - Klinikum der Universität München, Klinik für Allgem.-, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Campus Innenstadt und Großhadern, München, Germany
  • Ben Ockert - Sektion Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Klinik für Allg., Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum der Universität München (LMU), München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO15-1301

doi: 10.3205/17dkou671, urn:nbn:de:0183-17dkou6715

Published: October 23, 2017

© 2017 Siebenbürger et al.
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Text

Fragestellung: Ziel der vorliegenden Arbeit war es das klinische und radiologische Ergebnis nach synthetisch augmentierter Plattenosteosynthese der proximalen Humerusfraktur zu erheben und mit dem nach inverser Frakturendoprothese zu vergleichen.

Methodik: Zwischen 04/2014 und 10/2016 wurde bei 60 Patienten (mittleres Alter: 74,5+/-12 Jahre, 76,7% Frauen) mit dislozierter proximaler Humerusfraktur eine winkelstabile Plattenosteosynthese augmentiert (Frakturverteilung: n=18 Neer III-2, n=23 Neer IV/V-3, n=13 Neer IV/V-4, n=6 Neer VI-Headsplit). Alle Patienten wurden prospektiv einer standardisierten klinischen und radiologischen Nachuntersuchung unterzogen (mittleres Follow-up: 4,6+/-6,5 Monate). Aus der klinikinternen Datenbank wurden retrospektiv 60 Patienten mit gleichem Alter, Geschlecht und Frakturtyp identifiziert (matched pairs) und das klinisch funktionelle Ergebnis sowie die Komplikationsraten verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 60 Patienten mit augmentierter Plattenosteosynthese zeigte sich bei 52 Patienten (86,6%) eine komplikationslose knöcherne Konsolidierung mit einem mittleren Constant-Score von 69 Punkten (80,2% im Vergleich zur Gegenseite). In 4 Fällen (6,7%) wurde eine sekundäre Dislokation mit Schrauben-Cutout beobachtet, in 4 Fällen (6,7%) trat eine partielle oder totale Humeruskopfnekrose (AVN) auf. Unter den Alters-, Geschlechts- und Frakturtyp-gematchten Individuen die mittels inverser Frakturendoprothese behandelt wurden betrug nach einem mittleren Follow-up von 6,58+/-9,34 Monaten der mittlere Constant Score 68,1 Punkte (83,6% im Vergleich zur Gegenseite). Bei einem Patienten (1,7%) trat ein revisionspflichtiger Frühinfekt auf, eine Prothesenluxation wurde nicht beobachtet.

Die Augmentation der Osteosynthese mit Zement oder Knochenersatzstoffen führt in einem selektierten Kollektiv mit vergleichsweise alten Patienten zu guten klinischen Ergebnissen. Bei komplexem Frakturtyp zeigen sich auch unter Augmentation der Osteosynthese revisionspflichtige Komplikationen, sodass bei der Indikationsstellung neben der Rekonstruktion die Frakturendoprothetik ihren Stellenwert behält. Das Funktionelle Ergebnis nach augmentierter Osteosynthese und inverser Frakturprothese ist annähernd identisch.