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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

„Return to work" nach Acetabulumfraktur

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Kristina Liebig - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Reinhard Hoffmann - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie , Frankfurt am Main, Germany
  • Dennis Wincheringer - BG Unfallklinik Frankfurt am Main, Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Frankfurt am Main, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI44-556

doi: 10.3205/17dkou405, urn:nbn:de:0183-17dkou4052

Published: October 23, 2017

© 2017 Liebig et al.
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Text

Fragestellung: Aufgrund der Verletzungsschwere können Acetabulumfrakturen einen entscheidenden Einfluss auf die Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit haben. Die Datenlage hierzu ist jedoch ungenügend. Im Rahmen dieser Studie sollte analysiert werden in welchem Ausmaß die Patienten nach einer Acetabulumfraktur ihre zuvor ausgeübte Tätigkeit wiederaufnehmen konnten.

Methodik: In einem überregionalen Traumazentrum wurden in einem Zeitraum von 11/2010 bis 06/2016 80 Patienten mit einer Acetabulumfraktur behandelt, die zum Zeitpunkt des Unfalls berufstätig waren. In einer retrospektiven Datenerhebung wurden die Zeitpunkte der Berufswiederaufnahme sowie etwaige Umschulungs- oder Umsetzungsmaßnahmen erfasst und der Merle d'Aubigné Score zur Beurteilung der Schmerzen, Mobilität und Gehfähigkeit erhoben. Die Graduierung des Scores erfolgte nach Letournel und Matta.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten insgesamt 61 Patienten eingeschlossen werden. Das Durchschnittsalter betrug 49 Jahre (25-73 Jahre) mit einer Geschlechterverteilung zugunsten des männlichen Geschlechts (5:1). Die Mehrzahl der Patienten wurde operativ versorgt (70%:30%).

Nach einem Zeitraum von 12 Monaten waren 55% der Patienten wieder an ihrem ursprünglichen Arbeitsplatz tätig, bei 16% der Patienten waren Umsetzung am Arbeitsplatz oder Umschulungsmaßnahmen notwendig. In 29% der Fälle trat Arbeitsunfähigkeit ein.

Die Bewertung des Merle d'Aubigné Score nach Letournel und Matta zeigte eine signifikante Korrelation zwischen dem funktionellen Ergebnis bei Arbeitsfähigkeit (gut bis ausgezeichnet) und der Arbeitsunfähigkeit (mäßig). Eine Korrelation zum Frakturtyp oder zur Behandlungsart (konservativ/operativ) konnte nicht gefunden werden.

Zusammenfassend kann gezeigt werden, dass Acetabulumfrakturen einen entscheidenden Einfluss auf die Rückkehr in das berufliche Leben haben. Zwar kann bei Vorliegen einer Monoverletzung in über 50% der Fälle die zuvor ausgeübte Tätigkeit wiederaufgenommen werden, dennoch sind bei absehbar schlechtem funktionellen Ergebnis frühzeitige Maßnahmen zur adäquaten beruflichen Wiedereingliederung notwendig, um eine Arbeitslosigkeit zu verhindern.