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Einfluss der Implantatkonfiguration und des Zustandes der Rotatorenmanschette auf die anteriore Stabilität der inversen Prothese
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Published: | October 23, 2017 |
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Fragestellung: Die Instabilität ist eine der häufigsten Komplikationen der inversen Prothese. Es werden verschiedene Weichteil und Implantat bezogene Ursachen für dieses Problem diskutiert. Diese Studie untersucht den Einfluss des Zustandes der Rotatorenmanschette und der Implantatkonfiguration auf die anteriore Stabilität der inversen Prothese.
Methodik: In 8 humanen Kadaverschultern wurden Prothesen des Typs Delta Xtend (DePuy Synthes, U.S.A.) implantiert. Hierbei wurde über einen deltoideopectoralen Zugang die Supraspinatussehne reseziert und die Implantatplatzierung durch den Rotatorenmanschettendefekt unter Schonung des M. deltoideus sowie der anterioren und posterioren Rotatorenmanschette durchgeführt.
Bei den Versuchen wurden zentrische Glenosphären von 38mm bzw. 42mm Durchmesser sowie humerale Onlays mit zwei unterschiedlichen Tiefen verwendet. Die Tests wurden in 30° Abduktion und drei verschiedenen Rotationspositionen durchgeführt. Ein Schultersimulator übte eine nach anterior gerichtete Kraft bis zum Erreichen der Luxation aus. Anschließend wurde die Sehne des M. subscapularis durchtrennt und die Versuchsreihe wiederholt. Danach folgte der analoge Ablauf nach Inzision der Sehnen des M. infraspinatus und des M. teres minor. Die statistische Anlalyse erfolgte in der Programmiersprache R mit der RStudio Software. Es wurde eine multifakltorielle ANOVA Analyse mit einem nachfolgenden Tukey's post hoc Test durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde mit p= 0,05 festgelegt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten eine signifikant bessere Stabilität mit der 42mm als mit der 38mm Glenosphäre (76 ± 35 N versus 57 ± 25 N, p < 0,05). Die Außenrotation war die stabilste Position (Außenrotation 80 ± 35 N, Neutral: 58 ± 28 N, Innenrotation 62 ± 28 N, p< 0,05). Die Verwendung der tieferen Onlays bewirkte im Vergleich zu den flacheren Onlays einen stabilisierenden Effekt (77 ± 36 N versus 56 ± 24 N, p< 0,05). Die isolierte Durchtrennung der Sehne des M. subscapularis führte ebenso wie die zusätzliche Durchtrennung der Sehnen des M. infraspinatus und M. teres minor zu einer verstärkten Instabilität (Rotatorenmanschette intakt 78 ± 39 N, Subscapularis reseziert 64 ± 30 N, zusätzlich Infraspinatus und Teres minor reseziert 58 ± 21 N, p< 0,05).
Schlussfolgerung: Zusammenfassend war ein stabilisierender Effekt durch die Verwendung der größeren Glenosphäre und der tieferen Onlays festzustellen. Der Verlust des Subscapularis und auch der gesamten Rotatorenmanschette führten zu einer Verminderung der Stabilität.