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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Calcinontin/-CGRP (CALCA)-P2, -P3, -P4 und -P5 Polymorphismen bei der aseptischen Lockerung von Hüftendoprothesen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tünay Aydin - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie , Universitätsklinkum Essen, Essen, Germany
  • Hagen S. Bachmann - Institut für Pharmakogenetik, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Marcel Dudda - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Marcus Jäger - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Christian Wedemeyer - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie , St. Barbara Hospital Gladbeck, Gladbeck, Germany
  • Max Daniel Kauther - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI14-1060

doi: 10.3205/17dkou141, urn:nbn:de:0183-17dkou1418

Published: October 23, 2017

© 2017 Aydin et al.
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Text

Fragestellung: Die aseptische Hüftlockerung nach totaler Hüftendoprothese ist einer der Hauptursachen von Revisionseingriffen weltweit. Ein zuverlässiger Marker solcher Hochrisiko-Patienten fehlt. Einzelne Studien zeigten bereits einen Zusammenhang der Genetik des Patienten und der Standzeit von Endoprothesen. Ein Einfluss auf die aseptische Prothesenlockerung wurde für das Calcinontin/-CGRP (CALCA) Gen und seine durch alternatives Spleißen entstehenden Produkten Calcitonin und -CGRP in-vitro und in-vivo beschrieben(1-3). Das Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob die CALCA P2-, P3-, P4- und P5- Polymorphismen im Zusammenhang mit dem Risiko einer aseptischen Hüftprothesenlockerung stehen.

Methodik: In der vorliegenden Arbeit wurden 320 Patienten mit aseptischer Hüftlockerung nach primärer TEP auf den CALCA P2 Polymorphismus genotypisiert. An 161 Patienten wurden die CALCA P3-, P4-, P5-Polymorphismen untersucht. Die Genotypisierung erfolgte mittels Polymerasekettenreaktion und Restriktionsfragmentlängen-analyse.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Genotypen Verteilung des CALCA P2-Polymorphismus lag bei CC 10%, CT 43% und für TT 46%. CALCA P3 zeigte eine Verteilung der Varianten von II 90,7%, ID 8,7% und DD 0,6%. Die CALCA P4 Genotyphäufigkeit betrugt TT 97,5% und TC 2,5%. Die CALCA P5 Genotyphäufigkeit lag bei AA 48,1%, AT 40% und TT 11,9%.

Der mediane Zeitpunkt der Lockerung war 139 Monate für den CC CALCA P2 Genotyp, 128 Monate für den CT CALCA P2 Genotyp, 120 Monate für den TT CALCA P2 Genotyp, 90 Monate für den II CALCA P3 Genotyp, 104 Monate für den ID CALCA P3 Genotyp, 92 Monate für den TT CALCA P4 Genotyp, 138 Monate für den TC CALCA P4 Genotyp, 88 Monate für AA CALCA P5 Genotyp und 92 Monate für den AT CALCA P5 Genotyp.

Es zeigte sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem CALCA P2 Polymorphismus (p=0.971), den Polymorphismen CALCA P3 (p=0.77), -P4 (p=.339), -P5 (p=0.976) und dem Zeitpunkt der aseptischen TEP Lockerung.

Trotz der in der Literatur in-vivo und in-vitro beschriebenen möglichen Auswirkungen von Calcitonin und -CGRP auf die aseptische Prothesenlockerung zeigte sich in unserem Kollektiv kein signifikanter Zusammenhang zwischen den beschriebenen CALCA P2-, P3-, P4- und P5- Polymorphismen und dem Zeitpunkt der aseptischen Hüftprothesenlockerung. Weitere Studien zum Zusammenhang der individuellen Genetik und der aseptischen Prothesenlockerung sind erforderlich, um zukünftig möglichst frühzeitig "Hochrisiko"-Patienten zu ermitteln.