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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Einfluss von Kalibrationsfehlern auf die digitale Hüft-Totalendoprothesenplanung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christoph Boese - Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universität zu Köln, Köln, Germany
  • Sebastian Wilhelm - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Peer Eysel - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Jan Bredow - Schön Klinik Düsseldorf, Wirbelsäulenchirurgie, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI11-21

doi: 10.3205/17dkou110, urn:nbn:de:0183-17dkou1105

Published: October 23, 2017

© 2017 Boese et al.
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Fragestellung: Die Kalibration digitaler Röntgenaufnahme ist ein integraler Bestandteil der präoperativen Planung von Hüft-Endoprothesen (HTEP). In der Regel werden externe Kugelmarker verwendet. Es wurde jedoch gezeigt, dass die Präzision dieser Marker gering ist und deutliche Abweichungen von der wahren Vergrößerung der Zielebene resultieren. Untersuchungen zur Genauigkeit der Planung in Abhängigkeit der verwendeten Vergrößerungsfaktoren fehlen bislang.

Methodik: Es wurde daher zunächst die theoretische Abweichung der geplanten Größe acetabulärer Komponenten unter Berücksichtigung der Abweichung der Vergrößerungsfaktoren bestimmt. In einer Untersuchung an 100 postoperativen Röntgenaufnahmen des Beckens wurden interne und externe Kalibrationsmarker analysiert und verblindet digitale Prothesenplanungen mit beiden Parametern durch zwei Untersucher durchgeführt. Die resultierende Abweichung beider Planung in Abhängigkeit der Kalibrationsfehler wurde untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die theoretische Untersuchung zeigte, dass eine Abweichung um 1,3 bis 2,1 mm bei einer Abweichung von 3% von der wahren Vergrößerung auftritt. Bei 6% resultieren 2,2-4,2 mm und ab 9% 4-6,3 mm Abweichung in der geplanten Größe. Dies bedeutet, dass eine Prothesengröße pro 3% Vergrößerungsfehler erwartet werden kann. Hierbei führen größere Komponenten/Acetabula zu größeren Abweichungen.

Die praktische Messung an 100 Röntgenaufnahmen zeigte bei einer standardisierten Planungsmethode kein einheitliches Ergebnis. Die theoretischen Annahmen konnten in der Untersuchung nicht sicher belegt werden. Obgleich sich eine Tendenz zu vermehrten Größenabweichungen in Röntgenaufnahmen mit fehlerhaft positionierten externen Markern zeigte, waren die Ergebnisse inkonsistent. Die Reliabilitäten von inter- und intra-Beobachter Messungen waren gering.

Zusammenfassend wurde ein theoretisches Konstrukt zum erwarteten Planungsfehler in der digitalen Prothesenplanung an der Hüfte entwickelt. In der praktischen Untersuchung konnten die Annahmen nicht sicher bestätigt werden. Als mögliche Ursache wurden Schwierigkeiten bei der Identifikation von Landmarken zur Planung von acetabulären Komponenten festgestellt, die zu hoher Variabilität in der Planungsgröße in Wiederholungsmessungen führten.