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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Was für eine Bedeutung hat die praktische Ausbildung von Medizinstudenten für die beginnende ärztliche Tätigkeit? – eine Querschnittsstudie aus vier europäischen Ländern

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Leonard Westermann - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Barbara Zisimidou - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Dominik Baschera - Kantonsspital Winterthur, Klinik für Neurochirurgie, Winterthur, Switzerland
  • Marvin Simons - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Rene Zellweger - Royal Perth Hospital, Department of orthopaedics and trauma surgery, Perth, Australia

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocSK45-1318

doi: 10.3205/17dkou104, urn:nbn:de:0183-17dkou1045

Published: October 23, 2017

© 2017 Westermann et al.
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Text

Fragestellung: Klinische Ausbildungskonzepte von Medizinstudenten unterscheiden sich in den verschiedenen europäischen Ländern. Ziel dieser Studie war es Unterschiede am Beginn der ärztlichen Tätigkeit in spezifischen klinischen Fähigkeiten im internationalen Vergleich zu untersuchen.

Methodik: Die Daten wurden im Rahmen eines öffentlich zugänglichen Onlinefragebogens im Zeitraum von Februar bis Juni 2010 erhoben. Die Rekrutierung der Studienteilnehmer erfolgte über das offizielle Anschreiben von Dekanaten, Studentenvereinigungen und Organisationen. 2907 Medizinstudenten nahmen an der Onlinebefragung teil. 2406 gültige Datensätze aus vier verschiedenen europäischen Ländern konnten in die Auswertung miteinbezogen werden. Insgesamt antworteten weibliche Studentinnen öfter (67,3%) als männliche Studenten (32,7%). Bei den erfragten Fähigkeiten handelte es sich um Patientengespräche und Anamneseerhebung, körperliche Untersuchung, Auskultation, Gips- und Verbandsversorgung, Wundnahttechniken, Venenpunktion und das Legen von Venenverweilzugängen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 1629 Datensätze von Medizinstudenten in den Ausbildungsjahren 3-6 wurden ausgewertet. Das durchschnittliche Alter der Studenten betrug 24,68 Jahre.

Die durchschnittliche Zufriedenheit der Studenten mit ihrer medizinischen Fakultät lag auf einer Skala von 1 bis 10 bei 6,47 (SD ±2.07).

Die Auswertung zeigte, dass viele Studenten sich durch das Studium nicht ausreichend auf ihre klinische Tätigkeit vorbereitet fühlen (4.72 ±2.13). Im Vergleich zeigten britische Studenten die größte Zufriedenheit mit ihrer Ausbildung (6.70 ±1.85). Von den klinischen Fähigkeiten fühlten sich die befragten Studenten am sichersten bei der Patientengesprächsführung und Anamneseerhebung (7.63 ±2.13), gefolgt von Blutabnahmen (7.46 ±2.29). Inhalte der chirurgischen Nahttechniken (4.40 ±2.81) und Gips- und Verbandstechniken (2.63 ±2.23) wurden subjektiv in allen Ländern am schlechtesten vermittelt.

Diskussion: Die klinische Vorbereitung und Zufriedenheit der Medizinstudenten korreliert mit dem Vertrauen in die eigenen medizinischen Basisfähigkeiten. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass zukünftige Lehrpläne der Universitäten von einem vermehrten Fokus auf klinische Fähigkeiten profitieren würden.