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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Einfluss von Beckenring- und Acetabulumfrakturen auf die posturale Kontrolle

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Patricia Lang - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, Ulm, Germany
  • Anna Schnegelberger - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, Ulm, Germany
  • Benedikt Friemert - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, Ulm, Germany
  • Hans-Georg Palm - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO21-163

doi: 10.3205/15dkou704, urn:nbn:de:0183-15dkou7040

Published: October 5, 2015

© 2015 Lang et al.
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Fragestellung: Ziel der operativen Versorgung von Becken- und Acetabulumfrakturen ist eine rasche Mobilisierung des Patienten mit Wiederherstellung der Stand- und Gangstabilität, da diese signifikant mit dem Outcome korreliert. Die Regulation der stabilen Standfähigkeit wird dabei wesentlich durch die Weiterleitung propriozeptiver Reize gesteuert. Unklar ist bisher, ob die operative Versorgung von Beckenring- und Acetabulumfrakturen die Regulation der posturalen Kontrolle wieder herstellen kann. Ziel dieser Studie war es daher, mittels computergestützter dynamischer Posturographie (CDP) den Einfluss von operativ versorgten Beckenring- und Acetabulumfrakturen im Mittel nach 35 Monaten auf die stabile Standfähigkeit zu untersuchen.

Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven Fall-Kontrollstudie wurden 38 Patienten nach operativ versorgter Beckenring- oder Acetabulumfraktur sowie 38 gesunde Probanden mittels CDP untersucht. Der Zeitpunkt der Nachuntersuchung lag im Mittel bei 35 (12-78) Monaten. Der wichtigste Outcome-Parameter stellte hierbei der Gesamtstabilitätsindex dar. Als Nebenzielgrößen wurde die Hüftgelenksbeweglichkeit, die gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SF-12) und Schmerzen untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass operativ versorgte Beckenring- und Acetabulumfrakturen keinen Einfluss auf die stabile Standfähigkeit haben. Der "Overall Stability Index" (OSI) betrug bei der Patientengruppe 1,9° und bei den Probanden 2,1°. In der Nebenzielgröße Hüftgelenksbeweglichkeit konnten keine wesentlichen Unterschiede in den Gruppen festgestellt werden. 52% der Patienten zeigten keine oder nur leichte Schmerzen. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität zeigte Durchschnittswerte, die denen der Gesamtbevölkerung entsprechen.

Zusammenfassend konnten wir in unserer retrospektiven Fall-Kontrollstudie zeigen, dass im Mittel 35 Monate nach operativ versorgter Beckenring- und Acetabulumfraktur keine Unterschiede in der posturalen Kontrolle nachweisbar sind. In den Nebenzielgrößen Hüftgelenksbeweglichkeit, gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SF-12) und Schmerzen zeigten sich ebenso keine wesentlichen Unterschiede im Vergleich mit der gesunden Kontrollgruppe.