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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Die Wirbelsäule als dynamische Struktur am Beispiel der Höhe L4/5, demonstriert am Upright-MRT

Meeting Abstract

  • presenting/speaker David Kubosch - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Marco Vicari - Esaote, Genua, Italy, Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Department für Radiologie, Freiburg, Germany
  • Peter Strohm - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Stefan M. Knöller - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Norbert P. Südkamp - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Kaywan Izadpanah - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO16-132

doi: 10.3205/15dkou627, urn:nbn:de:0183-15dkou6274

Published: October 5, 2015

© 2015 Kubosch et al.
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Text

Fragestellung: Die bisherige Standardbildgebung zur Diagnostik von Wirbelsäulenerkrankungen ist neben einer nativ-radiologischen Aufnahme des entsprechenden Wirbelsäulenabschnitts die Magnetresonanz-Tomographie (MRT). Ein Nachteil dieser war bisher, dass diese Aufnahmen statische Bilder in einer liegenden Position generierten und somit nicht das Vollbild einer bestehenden Pathologie abbilden konnten. Die Möglichkeiten, welche dynamische MRT-Untersuchungen bieten, schließt diese diagnostische Lücke. Daten bezüglich der sich unter Belastung verändernden Anatomie der Wirbelsäule sind jedoch rar.

Die vorliegende Arbeit gilt daher der Evaluation eines lumbalen Wirbelsäulenabschnitts in drei verschiedenen Körperpositionen am Beispiel L4/5.

Methodik: Es wurde bei 15 Probanden mit chronischen Rückenschmerzen eine dynamische MRT-Untersuchung in drei verschiedenen Körperpositionen (0° liegend, 80° aufrecht, 80° aufrecht + Hyperlordose) durchgeführt.

Die in den verschiedenen Positionen generierten Bilder wurden folgend hinsichtlich des Durchmessers des Neuroforamens und des Durchmessers des Spinalkanals auf Höhe L4/5 ausgewertet. Zusätzlich wurde die Listhesestrecke L4gegen L5 und der Lordosewinkel der Wirbelkörper L4 gegen L5 evaluiert.

Es wurde eine MRT-Untersuchungen wurde eine sagittale 2D FSE-T2 Sequenz (TR = 3350 ms, TE = 120 ms, FOV = 310*310 mm2, M = 224*208, TH = 4 mm, TA = 5'28") und eine sagittale 3D HYCE (balanced steady state sequence, TR = 10 ms, TE = 5 ms, FOV = 290*290*100 mm3, M = 232*206*28, TA = 5'29" durchgeführt.

Ausgeschlossen wurden Patienten mit traumatischen Verletzungen der Wirbelsäule, stattgehabten Operationen oder tumorösen Veränderungen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der mittlere Durchmessers des Neuroforamens L4/5 in 0°-Position betrug rechts 6,73mm und links 6,84mm, in der 80°-Position betrug er rechts 5,78mm und links 5,83mm und in der 80°-Position mit Hyperlordose rechts 5,62mm und links 5,62mm.

Die mittlere Fläche des Neuroforamens L4/5 betrug in 0°-Position rechts 98mm2 und links 93mm2, in der 80°-Position rechts 82mm2 und links 82mm2 und in der 80°-Position mit Hyperlordose 74mm2 rechts und 74mm2 rechts.

Das mittlere Volumens des Spinalkanals auf der Höhe L4/5 betrug in der 0°-Position 9673mm3, in 80°-Position 8867mm3 und in der 80°-Position mit Hyperlordose 8994mm3.

Die gemessene Listhese-Strecke L4/5 betrug in der 0°-Position 6,4mm, in 80°-Position 7,4mm und in der 80°-Position mit Hyperlordose 8,1mm.

Der Lordosewinkel L4/5 betrug in der 0°-Position 51°, in 80°-Position 54° und in der 80°-Position mit Hyperlordose 62°.

Pathologien der Wirbelsäule und deren beteiligten Strukturen unterliegen bei Belastung dynamischen Prozessen. Diese können dank differenzierterer Bildgebung nun dargestellt werden. Der Umfang dieser Veränderungen hat eine klinische Relevanz und Bedeutung für die Art und Weise der Behandlung und stellt somit eine wichtige Information für den behandelnden Arzt dar.