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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Die ausgeprägte Decollement-Verletzung am Fuß – therapeutische Möglichkeiten anhand einer Kasuistik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Gerhard Achatz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallchirurgische Forschungsgruppe, Ulm, Germany
  • Falk von Lübken - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallchirurgische Forschungsgruppe, Ulm, Germany
  • Hans-Georg Palm - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallchirurgische Forschungsgruppe, Ulm, Germany
  • Raimund Lechner - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallchirurgische Forschungsgruppe, Ulm, Germany
  • Hans-Joachim Riesner - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallchirurgische Forschungsgruppe, Ulm, Germany
  • Benedikt Friemert - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallchirurgische Forschungsgruppe, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO20-599

doi: 10.3205/13dkou730, urn:nbn:de:0183-13dkou7309

Published: October 23, 2013

© 2013 Achatz et al.
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Fragestellung: Die Decollement-Verletzung als ausgedehntes Weichteiltrauma stellt von Beginn höchste Anforderungen an ein suffizientes Managment der Weichteilsituation um einen späteren Wundverschluß sicher erzielen zu können. Gerade wenn zudem durch die Verletzung Knochen unmittelbar freiliegt, muß zeitnah und zügig eine entsprechende Deckung angestrebt werden, um gar sekundär folgende Probleme, wie z.B. eine osteogene Infektsituation zu vermeiden. Andererseits werden gerade initial oft Gründe, wie eine Kontamination mit Schmutz und Erregern, ein ausgeprägte ödematose Schwellung oder anderlei Gründe eine primär definitive Versorgung nicht zulassen.

Hier bietet die Vakuumversiegelung einen Lösungsansatz und Aussweg zur temporären Versorgung und Deckung.

Methodik: Anhand einer eindrücklichen Kasuistik werden die Möglichkeiten zur Anwendung der Vakuumversiegelung bei der Decollement-Verletzung dargstellt.

Der Patient erlitt eine ausgeprägte Weichteilverletzung im Bereich des gesamten Fusses (dorsal- als auch plantarseitig) nach Überrolltrauma durch einen Linienbus. Der Aufnahmebefund zeigte bei einem radiologisch möglichen Frakturausschluß die Ablederung der Cutis in toto von den epifaszialen Schichten mit abschnittweisen starken Verschmutzungen als auch thermischen Schädigungen. Nach der initalen Notfalldiagnostik erfolgte die Erstversorgung mit einem ausgeprägten Wunddebridement und in der Folge die Erstanlage einer Vakuumversiegelung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mittels intermittierender und regelmäßiger Wechsel konnte über einen Zeitraum von wenigen Wochen eine Wundkonditionierung erzielt werden, die eine abschließende MESH-Graft - Deckung ermöglicht werden. Eine weitere plastische Deckung war nicht notwendig. Ein sehr gutes funktionelles Ergebnis konnte gerade unter Berücksichtigung der hohen Beanspruchung und der Notwendigkeit der hohen Belastbarkeit am Fuss erzielt werden.

Das Poster stellt die Möglichkeiten der Vakuumversiegelung bei der schweren Weichteilverletzung im Sinne des Decollements dar und gibt zudem einen Überblick in die aktuelle Literatur. Aber auch andere therapeutische Optionen sollen kontrovers zu diesem Themenkomplex vorgestellt und thematisiert werden.