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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Kontrollierte Tumorablation und anschließende Zementaugmentation von malignen Läsionen der Wirbelsäule – Eine neue Therapieoption

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Andreas Kurth - Orthopaedicum Mainz, Mainz, Germany
  • Dirk Proschek - Klinik für Orthopädie, Universitätsmedizin, Mainz, Germany
  • Konstantinos Kafchitsas - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Orthopädie, Mainz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO15-1022

doi: 10.3205/13dkou658, urn:nbn:de:0183-13dkou6589

Published: October 23, 2013

© 2013 Kurth et al.
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Fragestellung: Metastasen des Knochen sind einer der häufigsten Komplikationen von nicht-ossären Neoplasien. Obwohl die Therapie von Knochenmetastasen die Lebenserwartung von betroffenen Patienten nicht verbessert, kann eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität durch Reduktion der Knochenschmerzen und die Prävention von pathologischen Frakturen erreicht werden.

Die häufigste Lokalisation von Knochenmetastasen und dem Multiplen Myelom sind die Wirbelkörper. Symptomatische Rückenmarkskompressionen finden sich bei ca. 20% der Patienten, damit verbleiben immerhin 80% der Neoplasien auf den Knochen beschränkt.

Die Kombination aus Radiofrequenz-Ablation des Tumors und anschließender Zementaugmentation stellt in der Behandlung von lokalen Wirbelsäulenmetastasen eine neue Option dar.

Ein neu entwickeltes Verfahren (STAR Ablation) erlaubt die kontrollierte Tumorablation und die Stabilisierung des Knochens durch einen unipedikulären, minimal-invasiven Zugang und mit einem Instrumentarium.

Die vorliegende Studie beschreibt die initialen Erfahrungen und Ergebnisse einer kontrollierten und zielgerichteten RF-Ablation und RF- Kyphoplastie.

Methodik: Bei 31 Patienten wurden 35 spinale Läsionen eines Malignoms behandelt. Die Ätiologie der Läsionen enthalten die Vielzahl von ossär metastasierten soliden Tumoren und das multiple Myelom. Die Läsionen fanden sich von TH 2 bis S1, dem Kreuzbein und dem os ilium. Das STAR-Tumor-Ablationssystem umfasst ein artikulierendes und navigierbare bipolare Elektrode, und zwei aktive Thermomesselemente, um eine Echtzeit-Überwachung der Ablationszone zu ermöglichen.

Präoperativ wurde immer eine Planung anhand von CT Bildern durchgeführt und die Hitzeverteilung im Gewebe kalkuliert. Nach der Tumorablation wurde der Zement durch die vorhandene Arbeitskanüle kontrolliert appliziert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Behandlungen wurden sicher und ohne Komplikationen oder thermische Schädigung des umliegenden, zu schonenden Gewebes, durchgeführt. Die postoperative durchgeführte Bildgebung bestätigt Ablationszonen als Ergebnis der Behandlung. Diese Zonen waren konsistent mit der intraoperativen thermischen ablatierten Zone. Alle Patienten berichteten über eine signifikante Schmerzlinderung und deutlichen funktionelle Verbesserung nach der Behandlung.

Die STAR Tumor Ablation wurde als erstes Verfahren speziell für eine gezielte Ablation malignen Läsionen der Wirbelsäule entwickelte.

Die ersten klinischen Erfahrungen bei der Anwendung des Systems erbrachten eine guten Handhabung, eine sichere und effektive Ablation des Tumors und eine effektive Behandlung im Bezug auf die klinisch relevanten Endpunkte (Schmerz, Funktionalität). Die Tumorausdehnungen im Wirbelkörper waren durch das navigierbare System gut zugänglich. Es erlaubt eine genaue Überwachung der Temperatur im Inneren des Wirbelkörpers, um Komplikationen in der Nähe von lebenswichtigen Strukturen zu vermeiden.

Basierend auf diesen Erfahrungen wird eine prospektive, multizentrische, kontrollierte Studie initiiert.