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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Offene Kapsel-Labrum-Naht/Raffung ventral und dorsal nach rezidivierender Schulterluxation mit begleitender Hypermobilität und dorsaler (sub)klinischer Instabilität – 3-Jahresergebnisse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christian Schoch - St. Vinzenz Klinik Pfronten, Pfronten, Germany
  • Tobias Harnoss - St. Vinzenz Klinik Pfronten, Pfronten, Germany
  • Michael Geyer - St. Vinzenz Klinik Pfronten, Pfronten, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI56-132

doi: 10.3205/13dkou421, urn:nbn:de:0183-13dkou4216

Published: October 23, 2013

© 2013 Schoch et al.
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Fragestellung: Nach vorderer Schulterluxation beim jungen Patienten beträgt die Reluxationsrate nach konservativer Therapie mit Ruhigstellung sowohl in Innenrotation als auch in Aussenrotation ca 25%. Arthroskopische Verfahren zeigen post-operativ gute Beweglichkeit mit einer Reluxationsrate zwischen 4 und 20%. Wir haben das spezielle Krankengut der hypermobilen Luxierer nachuntersucht.

Methodik: In unserer Klinik wurden zwischen 1/2003 und 12/2005 36 Patienten mit stattgehabter ventrocaudaler Schulterluxation mit gleichzeitiger Hypermobilität und dorsal provozierbarer (sub)Luxation (Gerber Typ B3) prospektiv erfasst und in einem offenen Eingriff von ventral (n. Bankart) und dorsal versorgt. Eingeschlossen in die Studie wurden Patienten zwischen dem 16. und 30. LJ. (high risk-Gruppe).

Patienten mit knöcherner Beteiligung, RM-Ruptur oder Gefäß-/Nervenläsion wurden ausgeschlossen. Befundsicherung und somit Aufnahme in die prospektive Studie erfolgte intraoperativ durch Arthroskopie. Es wurden klinischen Untersuchung, der Constant- und Rowe-Score, sowie die Rückkehr zum Sport und die subjektive Zufriedenheit der Patienten im Mittel 36 Monate post-operativ, erfasst.

Ergebnisse: Durchschnittsalter bei Aufnahme bei 24,5 (±7Mon) Jahre. Von 31 Patienten liegen 3Jahres Ergebnisse vor (4 Lost-to-FU wegen Adressänderung, 1 VU-Verstorben).

Alle Patienten kehrten wieder in ihren Beruf zurück. Auch körperlich beanspruchende Tätigekeiten, wie .z.b. Zimmerer werden wieder durchgeführt.

90% (n=28) waren 3 Jahre postoperativ mit dem Ergebnis subjektiv sehr zufrieden oder zufrieden. 70,9% (n=22) übten ihren Sport auf gleichem Niveau wieder aus.

Die Back-to-sports-Dauer Betrug im Mittel 6(±1,4) Monate -Training und 9 Monate - Wettkampf (Dies jedoch v.a. auf Grund der Empfehlungen durch den Operateur).

1 Patient reluxierte innerhalb des Untersuchungszeitraumes. Ein weiterer Patient zeigte ein pos. Apprehension-Sign. So erhält man eine Re-Instabilitätssymptomatik von 6,4 %, eine Re-Luxationsquote von 3,2.%.

Alle Patienten erreichten eine gute, im Seitvergleich jedoch leicht reduzierte Beweglichkeit (10-15 Grad für komb. Abd/Aro bei Hypermobilität der unoperierten Seite). Eine umschriebene SSC-Schwäche zeigte sich klinisch nicht.

Kein Patient empfand Narben oder die milde Bewegungseinschränkung als problematisch.

Die Patienten erreichten einen mittleren Constant-Score von 95,3 Punkten und einen Rowe-Score von im Mittel 94 Punkten. Nur bei einem Patienten traten mäßige Schmerzen (VAS 4) auf, korreliert mit Subluxationsgefühlen.

Schlussfolgerung: Die offene ventrale und dorsale Stabilisierung mit Kapselraffung beim jungen hypermobilen Patienten führt auch nach 3Jahren zu einer niedrigen Reluxationsrate (3,2%) bei guter Schulterfunktion.