gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Entwicklung von heterotopen Ossifikationen (HO) bei Patienten mit Rückenmarkverletzungen (SCI)

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Hilmar Krauss - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany
  • Doris Maier - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany
  • Florian Högel - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI47-228

doi: 10.3205/13dkou342, urn:nbn:de:0183-13dkou3425

Published: October 23, 2013

© 2013 Krauss et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Eine bekannte Komplikation bei Patienten mit Rückenmarkverletzungen ist die Entwicklung von HO die bereits 1863 von Ried beschrieben wurde. Warum SCI Patienten für die Entstehung von HO ein erhöhtes Risiko besitzen ist bis dato nicht bekannt. Diese retrospektive Sudie wurde durchgeführt um die Häufigkeit und die Risikofaktoren für HO bei SCI zu ermitteln.

Methodik: Das Studienprotokoll war retrospektiv, fallkontrolliert aufgesetzt. Alle Patienten zwischen 2008 bis 2012 mit frischen Querschnittlähmungen wurden in diese Studie eingeschlossen. Alle Patienten wurden routinemäßig alle zwei Wochen mittels Hüftsonographie untersucht. Es erfolgte eine Gruppeneinteilung in tetra- und paraplegische Patienten. Die Subgruppe der Patienten mit HO wurde extrahiert und die Inzidenz der HO berechnet, Symptome wie Schwellung, Rötung, Schmerz und Bewegungseinschränkung wurde ebenso erfasst wie Begleitverletzungen des Gehirns, Thrombose und der Lunge.

Es wurden die Parameter Alter, Höhe und Grad der Rückenmarkläsion sowie die Zeitspanne von Unfall bis zur Diagnosestellung der HO, Brookerstadium, Lokalisation der HO (MRI) und Symptome wie Thrombose, Embolie, Verringerung der Beweglichkeit, Rötung, Schwellung und D-Dimer Werte aufgezeichnet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 520 Patienten mit akuter traumatischer Rückenmarkverletzung wurden in unserer Abteilung für Rückenmarkverletzte von Januar 2008 bis Januar 2012 behandelt. Während dieser Zeit konnten 32 HO detektiert werden. In 10 Fällen war nur eine Site betroffen und in 22 Fällen beide Seiten. Bei 26 Patienten lag ein Brooker Stadium 0, bei 2 ein Stadium I und bei 5 Patienten ein Brooker Stadium II und mehr vor. In 19 Fällen lag ein Ödem der Adduktoren vor und der Musculus Quadrizeps femoris war in 15 Fällen betroffen. 26% aller Frisch verletzten Patienten hatte einen ASIA A Status während 64% der Patienten mit HO einen ASIA A Status zeigten. 19% mit ASIA B Status zeigten eine HO Entwicklung und 9.5% hatten einen ASIA C und D Grad. Von Seiten der Lähmungshöhe waren Patienten mit Terta- und Paraplegie gleich betroffen was das Risiko für eine HO betraf. Im Mittel wurden um die 9. Woche nach Unfall die meisten HO ermittelt. Nach der 22. Woche wurden keine HO mehr diagnostiziert. Klinische Symptome wie Schwellung, Schmerzzunahme, Rötung und Bewegungsabnahme sowie ein Anstieg der D-Dimere kamen in 24 Fällen vor. Begleitverletzungen des Gehirns und der Lunge wurden bei 83% der Patienten mit HO gefunden. Das Risiko für die Entstehung von HO bei Patienten mit SCI liegt bei 6%. Es steigt jedoch an sobald Verletzungen des Gehirns und der Lunge vorliegen. Patienten mit einem ASIA A Status müssen als Risikopatienten gewertet werden. Unter Berücksichtigung der genannten Risikofaktoren und klinischen Symptome können 96% der HO erkannt werden.