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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Die Bedeutung des Versicherungsstatus auf das Langzeitergebnis nach isolierter Kalkaneusfraktur

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ralph Gaulke - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Sören Peters - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Jan Persson - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Florian Urbanek - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI42-810

doi: 10.3205/13dkou300, urn:nbn:de:0183-13dkou3003

Published: October 23, 2013

© 2013 Gaulke et al.
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Fragestellung: Unterscheidet sich das klinische Langzeitergebnis nach isolierter Kalkaneusfraktur nach Arbeitsunfällen und privaten Unfällen?

Methodik: Retrospektive klinisch-radiologische Fallkontrollstudie an 44 (14 Frauen/30 Männer) Patienten im Alter von 29-74 Jahren mit isolierter Kalkaneusfraktur. Von diesen waren 21 (5 Frauen/16 Männer) im Alter von 29-70 (Ø 49) Jahren berufsgenossenschaftlich versichert und 23 (9 Frauen/14 Männer) im Alter von 40-74 (Ø 54) Jahren durch Krankenkassen versichert. Das Nachuntersuchungsintervall betrug 4,2 - 15 (Ø 10) Jahre. Die Patientenzufriedenheit wurde mittels SF-36, AOFAS-, ACFAS- und Hannover-Score und Foot Function Index (FFI) gemessen. Daten zur Dauer der Arbeitsunfähigkeit, MdE/GdB, Berufswechsel und Hilfsmittelversorgung wurden mit einem Fragebogen erfasst. Um den Einfluss der Frakturschwere auszuschließen wurden aus beiden Gruppen 13 Paare mit den nachgeordneten Kriterien Geschlecht und Alter gebildet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Signifikante Unterschiede zu Ungunsten der berufsgenossenschaftlich versicherten Patienten fanden sich in der physischen Komponente des SF-36 (p=0,003), im AOFAS- (p=0,002), ACFAS- (p=0,002), Hannover-Score (p=0,003) und FFI (p=0,001), der Dauer der Arbeitsunfähigkeit (p=0,007), der Anzahl der Hilfsmittel (p=0,005) und der Anzahl der Berufswechsel (p=0,04) und in der Häufigkeit einer MdE bzw. GdB (p= 1,8x10-8). Kein signifikanter Unterschied zeigte sich hingegen in der Höhe der MdE/GdB (p=0,65) . Hierbei ist allerdings die nach Arbeitsunfällen in der Regel höhere Frakturschwere nicht berücksichtigt. Die 13 Paare welche nach Frakturschwere , Geschlecht und Alter gebildet wurden zeigten lediglich im ACFAS-Score noch ein signifikantes Ergebnis (p=0,04). In der physischen Komponente des SF-36 (p=0,08), im AOFAS- (p=0,09), Hannover-Score (p=0,016) und FFI (p=0,07) waren die Ergebnisse sämtlich bei den BG-Patienten tendenziell schlechter.

In der Regel ist nach einem Arbeitsunfall mit einem deutlich schlechteren Langzeitergebnis als nach einem privaten Unfall zu rechnen. Dies ist nur zum Teil durch die höhere Frakturschwere bei den Arbeitsunfällen zu erklären. Der Versicherungsstatus scheint einen eigenen Effekt auf das Ergebnis zu haben. Studien mit einer größeren Anzahl vergleichbarer Verletzungspaare sind erforderlich, um diese Unterschiede deutlicher heraus zu arbeiten.