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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Einflussfaktoren auf die Entstehung von Pseudarthrosen nach Marknagelung am Femur und der Tibia

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Kai Sprengel - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Alberto Piller - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Ashoka Pereira - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Christian von der Lippe - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Sina Rüeger - Universität Zürich, Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Abteilung Biostatistik, Zürich, Switzerland
  • Hans-Peter Simmen - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Guido Wanner - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Clement Werner - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI42-1492

doi: 10.3205/13dkou295, urn:nbn:de:0183-13dkou2957

Published: October 23, 2013

© 2013 Sprengel et al.
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Fragestellung: Die Versorgung von Schaftfrakturen mit Marknägeln am Femur und Tibia darf als etabliertes Standardverfahren bezeichnet werden. In der Literatur werden Vor- und Nachteile verschiedener Techniken (aufgebohrt/nicht aufgebohrt) und Nageldesigns sowie verschiedene Einflussfaktoren auf die Heilungsrate diskutiert. Ziel der Studie war, im eigenen Patientengut die Pseudarthrosenraten nach Marknagelung von Femur und Tibia und deren Einflussfaktoren zu analysieren.

Methodik: In einer retrospektiven Analyse aller Patienten von 1997-2010, die mittels Marknagelosteosynthese am Femur oder der Tibia in unserer Klinik versorgt worden sind, wurden knapp 50 potentielle Einflussfaktoren auf die Entstehung einer Pseudarthrose evaluiert. Nach Durchführung eines Signifikanzscreenings wurden die relevanten Parameter einer logistischen univariaten Regression unterzogen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Letztendlich konnten Daten von 284 Patienten für die Analyse berücksichtigt werden. Bei 25 (8.8%) Patienten konnte eine Delayed Union und davon bei 17 (6%) Patienten eine Pseudarthrose beobachtet werden. Die Distanz der Hauptfragmente nach Reposition (p=0.0005), die Frakturart inkl. Vorhandsein eines Knochendefektes (p=0.011), die postoperative Medikation mit NSAR (p=0.005), die Zeitdauer bis zum Erreichen der Vollbelastung (p=0.016) und das Verhältnis Nageldurchmesser zum Markraumdurchmesser im seitlichen Röntgenbild (p=0.015) zeigten hierbei signifikante Einflüsse auf die Entstehung einer Pseudarthrose. Weitere Faktoren, z. B. Anwendung eines aufgebohrten (n=195) oder unaufgebohrten Marknagels (n=14) konnten keine Signifikanz aufweisen.

Nebst den frakurspezifischen Faktoren sollte bei der Marknagelung die korrekte Nageldicke im lateralen Bild beachtet, eine rasche Belastung angestrebt und die Medikation mit NSAR vermieden werden, um das Risiko einer Pseudarthrose zu verringern.