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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Einfluss unterschiedlicher Pathologien bei knöcherner lumbaler Foramenstenose

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jochen Weber - Steinenberg Klinikum, Klinik für Neurochirurgie, Reutlingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI41-190

doi: 10.3205/13dkou292, urn:nbn:de:0183-13dkou2923

Published: October 23, 2013

© 2013 Weber.
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Fragestellung: Ziel der Untersuchung ist es, unterschiedliche knöcherne Pathologien bei einer lumbalen Foramenstenose mit dem Outcome zu korrelieren um eine optimale Therapiestrategie zu erarbeiten. Vorgestellt wird die größte bisher publizierte Studie zu dieser Thematik mit mikrochirurgischer lateraler Foraminotomie sowie kaudaler Pedikulotomie in ausgewählten Fällen.

Methodik: Die prospektive Beobachtungsstudie wurde an 35 Patienten vorgenommen (Durchschnittsalter 62 Jahre). Alle Patienten hatten einen monoradikulären Beinschmerz und wurden über einen dorsalen Mittellinienzugang operiert (laterale Foraminotomie sowie kaudale Pedikulotomie in ausgewählten Fällen). Präoperativ erfolgte eine CT-gesteuerte periradikuläre Infiltration (PRI) der betroffenen Spinalnervenwurzel mit Bubivacain und Methyprednisolon. Wurde postinterventionell eine Besserung des Beinschmerzes um mindestens 50% berichtet, ist ein Operation empfohlen worden. Bei 14 Patienten (40%) war bereits eine lumbale Operation vorausgegangen. Es erfolgte eine Einteilung in vier pathoanatomische Gruppen: A Facettenhypertrophie (n=16); B dorsolaterale Spondylose (n=8); C diskale Höhenminderung (n=3) oder D Mischtyp (n=8). Das Operationsergebnis wurde mit Hilfe der modifizierten Prolo-Skala (Schmerzintensität und Analgetikaeinnahme) sowie der visuellen Analogskala (VAS) nach 2 und 12 Monaten bestimmt. Die statistische Auswertung wurde mittels dem Statistikprogramm SPSS vorgenommen (p-Wert von <0,05 statistisch signifikant).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mit Hilfe der modifizierten Prolo-Skala konnte bei 89% der Patienten ein sehr gutes (n=18) oder gutes (n=13) Outcome festgestellt werden. Das Operationsergebnis in den vier Gruppen unterschied sich nicht signifikant (p>0,05), allerdings bei kleiner Fallzahl in den Gruppen B, C und D. In drei Fällen mit dorsolateralen Spondylose musste eine Revisionsoperation vorgenommen werden (2 bis 6 Wochen nach dem Primäreingriff). Ursache hierfür waren Osteophyten, welche nach dem Primäreingriff am Übergang von intra- nach extraforaminal verblieben waren. Bei 33 (94%) von 35 Patienten wurde eine signifikante Reduktion des Beinschmerzes (VAS) beobachtet (einschließlich der drei Revisionsoperationen). Für folgende Faktoren konnten keine statistische signifikante Zusammenhänge mit dem Operationsergebnis festgestellt werden: prä- und postoperative Lumbalgien (VAS), Anamnesedauer (> oder <1 Jahr), Voroperation, Segmenthöhe oder caudale Pedikulotomie. Operationsbedingte Komplikationen wurden nicht beobachtet.

Eine mikrochirurgische foraminale Dekompression ist bei vielen Patienten ein erfolgreiches Procedere. Die zugrundeliegende Pathologie hat dabei wohl keinen Einfluss auf das Operationsergebnis.