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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Wieviel lateralisieren wir wirklich? Bestimmung des exakten Ausmaßes der Lateralisierung ein Jahr nach Eingriff bei Patienten mit biologisch lateralisierter inverser Schulter-TEP (BIO-RSA)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Herrmann - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Christian Schmidt - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Markus Scheibel - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik f. Orthopädie, Unfall- u. Wiederherstellungschirurgie, Berlin, Germany
  • Stefan Greiner - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI29-1373

doi: 10.3205/13dkou178, urn:nbn:de:0183-13dkou1787

Published: October 23, 2013

© 2013 Herrmann et al.
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Fragestellung: Die Lateralisierung des Drehzentrums mittels Interposition eines autologen Knochenspans (BIO-RSA, Boileau et al. CORR 2011) ist eine mögliche Option zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der aktiven Außenrotation bei Patienten mit Defektarthropathie. Aufgrund der gründlichen Glenoidpräperation und möglichen Sinterungs- bzw. Absorptionsprozessen am Knochenspan selbst ist anzunehmen, dass das Drehzentrum nicht um die Höhe des implantierten Knochenspans lateralisiert wird. Durch diese Arbeit soll das exakte Ausmaß der Lateralisierung ein Jahr nach Operation an einem eigenen Patientengut bestimmt werden.

Methodik: In die Studie wurden 17 Patienten eingeschlossen, die im Rahmen einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten klinischen Studie mittels Interposition eines autologen 1 cm Knochenblocks unter der Basisplatte (BIO-RSA) vesorgt wurden. Anhand der nativen CT-Daten wurden sowohl prä- als auch ein Jahr post-operativ 3D-Oberflächenmodelle der Schulter generiert. Prä-operativ wurde die Strecke zwischen Angulus Acromialis und Zentrum des Glenoids und post-operativ zwischen Angulus Acromialis und Rückseite der Basisplatte der Glenosphere vermessen. Aus der Differenz dieser beiden Strecken ergab sich das errechnete Ausmaß der Lateralisierung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bisher wurden 12 Patienten ein Jahr nach der Operation untersucht. Ein Patient ist bereits verstorben und zwei Patienten mussten aufgrund einer qualitativ unzureichenden CT-Untersuchung ausgeschlossen werden. Es zeigte sich bei allen Patienten eine komplette Graft Integration. Für die übrigen 10 Patienten ergab sich im Mittel eine Lateralisierung von 7,5 mm (4,4mm - 9,3mm).

Im Rahmen der klinischen Anwendung der BIO-RSA-Methode von Boileau et al. zeigte sich in dieser Studie, dass der autologe Knochenspan sich zwar integriert, möglicherweise aber durch die Glenoidpräparation und andere Prozesse das tatsächliche Ausmaß der Lateralisierung im Mittel deutlich unter 10mm liegt.