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Die Therapie der isolierten Valgusgonarthrose mit der Oxford Schlittenprothese im Vergleich zum bikondylären Oberflächenersatz – Eine matched pairs Analyse
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: In der Vergangenheit galt der unikondyläre Gelenkersatz mit mobilen Inlay (UKA) im lateralen Kompartiment aufgrund einer erhöhten Luxationsrate als nicht empfehlenswert. Von vielen Operateuren wird bis heute die Implantation eines bikondylären Oberflächenersatzes bevorzugt (TKA). Seit einigen Jahren ist eine neue Schlittenprothese mit mobilen Meniskusinlay und domförmigem Tibiaplateau erhältlich (Oxford domed lateral, Biomet, Swindon, UK), mit der das Luxationsrisiko gesenkt werden konnte. Ziel dieser Studie ist ein Vergleich des klinischen Outcomes dieser neuen lateralen Schlittenprothese mit dem herkömmlichen bikondylären Oberflächenersatzes zur Therapie der isolierten Valgusgonarthrose im Rahmen einer matched-pairs Analyse.
Methodik: Anhand einer Matched-Pair Analyse mit den Kriterien Geschlecht, Alter und BMI wurden Patienten, die bei isolierter Valgusgonarthrose entweder mit einem bicondylären Oberflächenersatz (P.F.C., DePuy, Kirkel) oder einem unikondylären Gelenkersatz mit mobilen Meniskusinlay (Oxford domed lateral, Biomet, Swindon, UK) versorgt wurden, verglichen. Das klinische Outcome wurde in beiden Gruppen anhand des Oxford Knee Scores (OKS), des Bewegungsausmaßes sowie der subjektiven Schmerzintensität anhand der visuellen Analogskala (VAS) erhoben. Zudem wurden die Komplikationsraten in beiden Patientengruppen erhoben und verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 22 matched-pairs erstellt werden. Das mittlere Follow-up der Patienten mit UKA lag bei 22 Monaten, in der Gruppe der Patienten mit TKA bei 19 Monaten. Patienten mit UKA verbesserten sich durchschnittlich im OKS von 29 (16 - 41) auf 45 (34 - 48) Punkte. Patienten mit TKA zeigten eine Verbesserung im OKS von 29 (12 - 40) auf 40 (21 - 47) Punkte. Hierbei erreichten die Patienten mit UKA signifikant höhere postoperative Werte (p=0,023). Ebenso signifikant (p<0,001) war das größere Bewegungsausmaß mit durchschnittlich 127° (UKA) gegenüber 107° (TKA). Keine Signifikanz zeigte sich in der postoperativen Schmerzintensität (UKA: 1,2; TKA: 2,5). Ein Revisionseingriff mit Entfernung oder Wechsel einer Prothesenkomponente erfolgte in der UKA Gruppe bei 1 Patient, in der TKA Gruppe war kein Revisionseingriff erforderlich.
Schlussfolgerung: Die klinischen Ergebnisse des unikondylären Kniegelenksersatz mit mobilen Meniskusinlay im lateralen Kompartiment sind exzellent und dem bikondylären Kniegelenkersatz hinsichtlich der postoperativen Funktion in dieser Serie signifikant überlegen. Zum Vergleich der Komplikationsraten beider Verfahren müssen längerfristige Ergebnisse abgewartet werden.