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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Verbesserte Nachweisrate von polymikrobiellen Bakterienisolationen bei Knietotalendoprothesenrevision durch Sonication

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Viktor Janz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Musculoskeletale Chirurgie, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Berlin, Germany
  • Georgi Wassilew - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Musculoskeletale Chirurgie, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Berlin, Germany
  • Stephan Tohtz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie - CCM, Berlin, Germany
  • Carsten Perka - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie - CCM, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI19-1452

doi: 10.3205/13dkou092, urn:nbn:de:0183-13dkou0927

Published: October 23, 2013

© 2013 Janz et al.
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Fragestellung: Polymikrobielle periprothetische Infektionen haben ein schlechteres Outcome als unkomplizierte periprothetische Infektionen. Die Verwendung von Sonication ermöglicht ein verbessertes Sampling aus dem periprothetischen Biofilm und führt durch die Kultivierung der Sonicationsflüssigkeit (SFC) zu einer erhöhten Nachweisrate von periprothetischen Infektionen. Die Hypothese dieser Studie ist, dass nicht nur die Nachweisrate von periprothetischen Infektionen, sondern auch die Nachweisrate von polymikrobiellen Isolationen bei Patienten mit Knieendoprothesenrevisionsoperationen durch SFC gegenüber den konventionellen mikrobiologischen Verfahren verbessert werden kann.

Methodik: In dieser prospektiven Studie wurden 89 Patienten, welche eine Knie-TEP Revisionsoperation erhielten, eingeschlossen. Das Vorliegen einer periprothetischen Infektion wurden nach folgenden Kriterien definiert: Vorhandensein einer Fistel oder intraartikulärem Pus, ein positiver Erregernachweis in mindestens 2 mikrobiologischen Proben oder einer periprothetischen Membran (PM) mit Infektionsverdacht (Typ II oder III). Singulär positive Keimnachweise wurden als falsch positiv gewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 23 der 89 Patienten hatten eine periprothetische Infektion nach den oben genannten Kriterien. SFC erzielten mit 83% die höchste Sensitivität aller mikrobiologischen Methoden und eine Spezifität von 83%. Die PM erzielte die höchste Sensitivität aller individuellen Methoden mit 96% und übertraf die SFC. Wenn eine Kombination der SFC und der PM verwendet wurde, konnten alle Infektionsfälle korrekt identifiziert werden.

Von den 89 analysierten Fällen konnte in 33 Fällen eine bakterielle Isolation erreicht werden. In 21 Fällen zeigte sich monomikrobielle und in 12 Fällen eine polymikrobielle Isolation. Von den 21 Fällen einer monomikrobiellen Isolation konnten 19 durch SFC und nur 11 durch konventionelle mikrobielle Verfahren nachgewiesen werden. 8 Fälle von monomikrobiellen Isolationen erfolgten ausschließlich durch SFC.

Von den 12 Fällen einer polymikrobiellen Isolation wurden durchschnittlich 2.3 Arten isoliert. In 4 von diesen Fällen konnte ein Bakteriennachweis ausschließlich durch SFC erfolgen und in 3 Fällen konnte eine zweite Bakterienart zusätzlich durch SFC isoliert werden. Ohne SFC wären nur 5 Fälle der polymikrobiellen Isolationen diagnostiziert wurden.

In unserer Studie erzielte die SFC die höchste Sensitivität aller individuellen diagnostischen Methoden. Die Kombination aus SFC und PM erzielte die höchste Sensitivität in unserem Patientenkollektiv. Die Verwendung von SFC hat die Nachweisrate von polymikrobiellen Isolationen, welche durch die Verwendung von konventionellen mikrobiologischen Methoden nicht erkannte wurden wäre, erhöht.