gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Die dislozierte Schenkelhalsfraktur des alten Menschen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Axel Prokop - Klinikverbund Südwest, Kliniken Sindelfingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Germany
  • Marc Chmielnicki - Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI13-20

doi: 10.3205/13dkou040, urn:nbn:de:0183-13dkou0406

Published: October 23, 2013

© 2013 Prokop et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Bei Schenkelhalsfrakturen Pauwels II und III ist die endoprothetische Verorgung beim alten Menschen die Therapie der ersten Wahl. Wie sind die Überlebens- und Revisionraten bei allen operierten AOK Versicherten Patienten in einer Klinik nach 1 Jahr?

Methodik: Wir haben in unserer Klinik 2007 und 2008 104 Patienten die von der AOK versichert waren mit dislozierten Schenkelhalsfrakturen operiert. Damit lagen wir mit den eingeschlossenen Patientenzahlen in der 97. Perzentile aller Krankenhäuser. Durch die AOK konnten alle Krankendaten der Patienten nach der Entlassung sowie stationäre Folgebehandlungen und die 1 Jahressterblichkeit zur Verfügung gestellt werden und somit ein 100%iges Follow up gesichert werden.

Es handelte sich um 77 Frauen und 27 Männer mit einem Durchschnittsalter von 83,5 Jahren.

19% der Patienten hatten begleitend einen PCCL von 3 und 44% von 4 Punkten. 16% litten unter Herzinsuffizienz, 23% an Diabetes und 19% an Niereninsuffiziens.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die präoperative Verweildauer betrug im Mittel 1 Tag. Es wurden in 81,4% Duokopfprothesen und in 18,6% Vollprothesen eingesetzt. Die durchschnittliche Schnitt-Naht-Zeit betrug 53 Minuten.

Die mittlere stationäre Verweildauer betrug 2007 14 Tage und 2008 12 Tage.

71% der Patienten konnten bei Entlassung selbstständig gehen. Von den übrigen Patienten konnten bereits 2/3 vor der Fraktur bereits nicht mehr selbstständig gehen.

Die Krankenhausletalität betrug 6% (Bundesdurchschnitt 8,1%), die 30- und 90-Tagesletalitäten betrugen 6% (n=7) und 16,3% (n=17). Innerhalb eines Jahres waren 22,2% der Patienten (n=23) verstorben (Bundesdurchschnitt 26,8%) bei einer natürlichen Sterbewahrscheinlich mit 83,5 Jahren von 9,5%.

5 Patienten wurden nach der Prothese wegen Prothese auf der Gegenseite (4x oder periprothetischer Fraktur (1x) wieder stationär behandelt. 54,6% der Patienten wurden innerhalb eines Jahres wegen anderer Leiden im Krankenhaus stationär therapiert (Bundesdurchschnitt 53,8%).

Die endoprothetische Versorgung dislozierter Schenkelhalsfrakturen ist ein sicheres und häufiges Verfahren. Die Patienten sind aber alt und vorerkrankt. Trotz in den letzten Jahren gesenkter Krankenhausletalität ist das Risiko innerhalb eines Jahres zu versterben mehr als doppelt so hoch wie bei einem unverletzten Patienten im gleichen Alter.