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Multizentrische Datenerhebung zur stationären Therapie osteoporotischer Wirbelfrakturen
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: In den letzten Jahren ist es zu einer starken Zunahme von stationär behandelten Patienten mit osteoporotischen Wirbelfrakturen gekommen. Diese können als Sinterungsfrakturen oder traumatische Frakturen imponieren. Aufgrund des durchschnittlichen Alters der Patienten müssen bei der Wahl der geeigneten Therapie deren Komorbiditäten berücksichtigt werden. Epidemiologische Daten zur stationären Therapie in deutschsprachigen Ländern liegen bisher nicht vor. Ziel dieser Studie war es, klinische und radiologische Daten von stationären Patienten mit osteoporotischen Frakturen zu erfassen und einen Überblick über die aktuellen Therapiestrategien zu gewinnen.
Methodik: Multizentrische (16 Kliniken der Sektion Wirbelsäule der DGOU), prospektive Datenerfassung von stationären Patienten mit osteoporotischen thorakolumbalen Wirbelfrakturen über einen Zeitraum von 6 Monaten. Einschlusskriterien waren eine bekannte Osteoporose bzw. ein T-Score von kleiner -2,5.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Daten von 707 konsekutiven Patienten (519 Frauen, 188 Männer) mit Frakturen von BWK 2-LWK 5 konnten erhoben werden. Gemäß der AO-Magerl Klassifikation handelte es sich um 368 A1, 17 A2, 302 A3 und 18 B/C Verletzungen, wobei die Subgruppen A1.1 und A3.1 mit jeweils 31% am häufigsten vorlagen. Frakturbedingte neurologische Defizite hatten 3% der Patienten. Bei 53% der Patienten lag eine ausgeprägte Osteoporose vor (T-Score < -3). Bei 34% kam es im zeitlichen Verlauf zu einer zunehmenden Sinterung der Fraktur. Trotz analgetischer Therapie (WHO-Stufe II) gaben 82% der Patienten einen VAS-Wert größer 4 an. 37% der Patienten konnten trotz Analgesie nicht mobilisiert werden. Wichtige Komorbiditäten lagen in 38% der Fälle vor: ASA-Score >3, Demenz oder Unselbständigkeit in jeweils 13%; aktive Gerinnungshemmung bei 15%. Schlussendlich wurden 18% konservativ therapiert, 54% erhielten eine Kypho- oder Vertebroplastie und 28% wurden instrumentiert (offen oder perkutan). Die häufigste Instrumentierungs-Technik war die Kombination aus zementaugmentierten Pedikelschrauben mit einer Kyphoplastie (42%).
Stationäre Patienten mit osteoporotischen Wirbelfrakturen haben typischerweise A1.1 oder A3.1 Frakturen. Die Frakturen zeigen in einem Drittel der Fälle eine Sinterung im Verlauf. Therapeutisch wichtige Komorbiditäten finden sich bei fast 40% der Patienten. Nur jeder fünfte Patient kann mittels standardisierter Analgesie adäquat behandelt und nur jeder zweite Patient kann mobilisiert werden. 82% der Patienten werden operiert, wobei die Kyphoplastie und die Hybrid-Instrumentierung die häufigsten Verfahren darstellen.