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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Funktionelle Defizite der Harnblasenfunktion und morphologisches Korrelat bei Rückenmarksläsion – eine Untersuchung am Rattenmodell

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Gregor Stein - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Eckhard Schönau - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Köln, Germany
  • Andrey Irintchev - Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Jena, Germany
  • Doychin Angelov - Universität Köln, Institut I für Anatomie, Köln, Germany
  • Peer Eysel - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Lars P. Müller - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Emmanouil Skouras - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO17-557

doi: 10.3205/12dkou615, urn:nbn:de:0183-12dkou6157

Published: October 2, 2012

© 2012 Stein et al.
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Text

Fragestellung: Die Wiederherstellung der Blasenfunktion nach Rückenmarksläsion (RML) ist ein wichtiger prognostischer Faktor für die funktionelle Erholung. Der physiologische Miktionsvorgang der Ratte beinhaltet eine koordinierte Aktivität des M. detrusor vesicae durch parasympathische Fasern und des M. sphincter uretrae externus durch sympathische Fasern. Die sympathischen Fasern werden hierbei über spinale und supraspinale Bahnen geleitet.

Methodik: Im Modell einer thorakalen RML unterschiedlicher Stärke (moderat/schwer) untersuchten wir an weiblichen Wistar-Ratten die Auswirkungen auf Blasenverhalt und Blasenentleerung. Die Erholung der motorischen Funktion wurde durch den Basso/Beattie/Bresnahan(BBB)-Score ermittelt, die Funktion der Harnblase wurde dreimal täglich durch einen Score erfasst, der die Füllung der Harnblase berücksichtigte. Nach Abschluss einer neunwöchigen postoperativen Periode wurde das Rückenmark der Tiere im Hinblick auf Narbenvolumen und die Harnblase im Hinblick auf verschiedene morphologische Parameter (Trockengewicht, Wandstärke, Dichte der intramuralen Axone) untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Zwischen beiden Gruppen (moderat und schwer verletzt) zeigten sich signifikante Unterschiede im Hinblick auf die funktionelle Erholung. Des Weiteren zeigten sich signifikante Unterschiede bei allen morphologischen Parametern.

Unsere Ergebnisse legen nahe, dass durch das von uns durchgeführte Scoring der Blasenfunktion in Kombination mit dem BBB-Score eine zeit- und kostenoptimierte, zuverlässige Messmethode zur funktionellen Evaluation sowohl bei moderat, als auch schwer verletzten Ratten zur Verfügung steht. Dadurch ist eine Verknüpfung klinischer Parameter mit präzisen numerischen Messwerten möglich.