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Operatives Stufenkonzept bei chronischer Syndesmoseninsuffizienz
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Chronische Instabilitäten des Syndesmosenkomplexes führen zur Inkongruenzarthrose und somit zum vorzeitigen Gelenkverschleiß. Aufwändige Operationen wie Endo-protheseneinbau oder Versteifung des OSG limitieren die weitere Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit des Patienten. Damit eine chronische Syndesmosenverletzung zur Ausheilung gelangen kann, bedarf es der adäquaten operativen Rekonstruktion und Retention des Syndesmosenkomplexes.Vorgestellt werden sollen drei unterschiedliche Rekonstruktionsmöglichkeiten des Syndesmosenkomplexes welche den unterschiedlichen arthroskopisch eingeteilten Instabilitätsgraden (Grad I-III) Rechnung tragen sollen.Die Gradeinteilung richtet sich hierbei nach der arthroskopisch möglichen Lateralisation bzw. der Möglichkeit einer postero-lateralen Subluxation der Fibula aus dem distalen Tibiofibulargelenk.Ziel der Studie ist es die drei operativen Rekonstruktionstechniken auf ihre Suffizienz für die jeweilige Gradeinteilung zu Evaluieren.
Methodik: Im Zeitraum von 2007-2010 wurden bei 30 Patienten mit chronischer Syndesmoseninsuffizienz nach arthroskopischer Einteilung des Insuffizienzgrads(Grad I = 2–3 mm; Grad II = 3–4 mm und Grad IV = >4 mm) der Syndesmosenkomplex mittels drei verschiedener OP Techniken rekonstruiert.8 Patienten (Grad I Instabilität) wurden mit einer Syndesmosennaht,12 Patienten (Grad II Instabilität) mit einer Periostlappenplastik und 10 Patienten (Grad III Instabilität) mittels Plantarissehnenplastik operativ versorgt. Die Retention wurde bei allen 30 Patienten durch eine Stellschraube und additiv durch ein TightRope-System durchgeführt, wobei eine Entfernung der Stellschraube planmäßig nach 8 Wochen erfolgte.
Zum Zeitpunkt der klinischen und radiologischen Nachuntersuchung betrug das Alter im Mittel 39,2 Jahre (Min 19 Jahre, Max 68 Jahre).Die retrospektive Datenerfassung erfolgte mittels AOFAS-Score (American Orthopaedic Foot and Ankle Society) und Weber-Score nach einem mittleren Follow up-Zeitraum von 12 Monaten (EbM Klasse III).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In den Nachuntersuchungen konnten signifikante Steigerungen (Signifikanzniveau p<,005)sowohl im AOFAS-
Score als auch im Weber-Score für alle 3 Gruppen erreicht werden.Patienten mit Grad I Instabilität erreichten im AOFAS-Score eine Steigerung von 84 auf 98 Punkte. Im Weber-Score kam es zur einer Verbesserung von 6 Punkten(schlecht) auf 0 Punkte(sehr gut).Patienten mit Grad II Instabilität erreichten eine Steigerung von 75 auf 95 Punkte im AOFAS-Score.Der Weber-Score zeigte eine Verbesserung von 6 Punkten auf 2 Punkte (gut).
Die Gruppe der Patienten mit Grad III Instabilität verbesserte sich ebenfalls signifikant in den angewendeten Scores. Der AOFAS-Score stieg im Mittel von 60 Punkten auf 92 Punkte. Der Weber-Score ergab eine Verringerung der Punktzahl von 8 Punkten auf 2 Punkte (gut).
In der vorgestellten arthroskopischen Gradeinteilung der chronischen Syndesmoseninsuffizienz und dem operativen Stufenkonzept sehen wir die chronische Syndesmoseninsuffizienz somit richtig adressiert.