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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Analyse der Proliferationsantwort von Fibroblasten aus arthrofibrotischem Gewebe

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Chaoxu Liu - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Alexandra Oks - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Philipp Lobenhoffer - Sportsclinic Germany, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Michael Jagodzinski - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO12-1075

doi: 10.3205/12dkou525, urn:nbn:de:0183-12dkou5257

Published: October 2, 2012

© 2012 Liu et al.
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Text

Fragestellung: Die Arthrofibrose stellt eine schwerwiegende Komplikation nach Traumen und Operationen des Knies dar. Klinisch macht sich die Erkrankung durch Schmerzen und Gelenkversteifung bemerkbar. Eine entscheidende Rolle im Mechanismus der primären Arthrofibrose könnte neben genetischen Faktoren ein chronischer Entzündungsprozess auf Grund einer fortwährenden Immunreaktion spielen. In dieser Studie wurden Fibroblasten aus arthrofibrotischen Geweben verschiedenen Konzentrationen von Dexamethason und Decorin ausgesetzt und anschließend die Zellproliferation und -lebensfähigkeit untersucht.

Methodik: Von 10 Patienten mit Arthrofibrose des infrapatellaren Fettpolsters wurden Gewebeproben im Rahmen einer Arthroskopie oder einer offenen Arthrolyse entnommen. Die Fibroblasten wurden aus dem Gewebe isoliert und in Standardmedium kultiviert (DMEM/Ham's F-12, 10% FCS, 100 IE/ml Penicillin/Streptomycin). Nach dem Aussäen der Zellen in 6-Well-Platten mit einer Dichte von 3.0×104/Well, wurden einmalig zwei verschiedene Konzentrationen von Dexamethason (10-6 und 10-8M) gemäß Literatur hinzugegeben [1]. Decorin wurde in den Konzentrationen 500 pg/ml, 0.5 μg/ml und 5 μg/ml hinzugefügt. Die Experimente wurden 1, 3, 5 und 7 Tage nach Zugabe der Medikamente beendet. Als Kontrolle dienten Fibroblaten aus infrapatellaren Fettpolstern von 10 Patienten ohne Arthrofibrose. Zur Untersuchung der Proliferation und der Lebensfähigkeit der Zellen wurden ein MTS-Test und ein Live/Dead-Assay durchgeführt. Die Daten aller Gruppen wurden für jeden Auswertungszeitpunkt mit one-way ANOVA mit einem Signifikanzniveau von 0,05 verglichen (SPSS 15.0).

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Basierend auf dem MTS-Test konnte festgestellt werden, dass die Proliferationsrate der Fibroblasten des arthrofibrotischen Gewebes (A'Fib) im Vergleich zur Proliferation der Fibroblaten des gesunden Gewebes (Fib) nach 3 Tagen höher war (p<0.05). Außerdem zeigten die mit Dexamethason verstezten Fibroblasten die höchste Proliferationsrate von allen A'Fib-Gruppen. Die kleinsten Proliferationsraten hingegen wurden bei 0.5 μg/ml und 5 μg/ml Decorin im Vergleich zu A'Fib in Standardmedium beobachtet (p<0.05). In Bezug auf die Lebenfähigkeit, im Gegensatz dazu sank der Prozentsatz der lebensfähigen Zellen in der 10-8M Dexa Gruppe auf 76.3±9.2% im Vergleich zu 84.6±8.9% der A'Fib in Standardmedium (p<0.05). Zudem wurde eine signifikant verminderte Lebensfähigkeit der Zellen bei 0.5 μg/ml und 5 μ g/ml Decorin beobachtet (p<0.05, p<0.01).

Dexamethason, ein antiinflammatorisches Medikament, fördert die Proliferation von A'Fib. Im Gegensatz dazu wurde der hemmende Effekt von Decorin auf die Proliferation signifikant bei Konzentrationen über 0.5 μg/ml beobachtet. Die Lebensfähigkeit der Zellen in dieser Gruppe war ebenfalls erniedrigt. Folglich hat Decorin in mit der Hemmung der Zellproliferation einen vielversprechenden Effekt auf A'Fib.


Literatur

1.
Dieudonne, et al. Differential display of human marrow stromal cells reveals unique mRNA expression patterns in response to dexamethasone. 1999.