Article
Korrelation von Funktion, MRT und histologischen Veränderungen nach Skelettmuskeltrauma
Search Medline for
Authors
Published: | October 2, 2012 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Verletzungen der Skelettmuskulatur heilen häufig nur unter funktionellen Einschränkungen aus. Gründe hierfür sind der Verlust kontraktilen Muskelgewebes, die Bildung von Fibrose und eine Kompromittierung der Gefäß-/Nervenversorgung. Ziel der vorliegenden Studie war es, anhand eines Traumamodells im Tier den natürlichen Verlauf der Skelettmuskelregeneration darzustellen.
Methodik: Sprague Dawley Ratten erhielten ein Crush-Trauma des linken Musculus soleus. Zu den Zeitpunkten 1, 4 und 8 Wochen nach der Verletzung wurden die Muskeln biomechanisch evaluiert und histologisch sowie immunhistochemisch aufgearbeitet. Bei sechs Tieren wurde der verletzte Muskel mittels 7-Tesla MRT in T1-und T2-Wichtungen evaluiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die MRT Analyse zeigte einen klaren Zeitverlauf der Muskelheilung in beiden Wichtungen. In den traumatisierten Regionen der Muskel konnten neu gebildete neurale Endplatten und myotendinöse Verbindungen abgegrenzt werden. Die tetanischen Kontraktionskraft der Mm. solei nahm über den Beobachtungszeitraum kontinuierlich zu, startete bei 23±4% der Kraft der unverletzten Gegenseite und betrug 55±23% nach 8 Wochen. Kollagenes Bindegewebe, welches nach einer Woche noch 40% der Muskelfläche einnahm, reifte zu einer lokalen und interstitiellen Fibrose und sistierte im Ausmaß nach 4 Wochen bei 25%.
Zusammenfassend konnten wir auf funktioneller wie mikro- und makromorphologischer Ebene spezifische Zeitverläufe der Skelettmuskelheilung darstellen. Die Ergebnisse der Arbeit weisen in der Chronologie der entscheidenden Phasen die Probleme auf, die mittels gezielter Therapien bei Verletzungen der Skelettmuskulatur anzugehen sind. Auch bietet das Traumamodell eine sehr gute Basis für neue experimentelle Ansätze zur Muskelregeneration.