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Prognostische Faktoren für das klinische Ergebnis nach Inverser Schultertotalendoprothese bei Frakturfolgen
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Die inverse Endoprothese hat sich in der Behandlung von Frakturfolgen des proximalen Humerus etabliert. In dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Faktoren dass klinische Ergebnis beeinflussen.
Methodik: 49/59 Pat. (83%) [ø Alter: 69 Jahre (44-89)] (im Folgenden = 100%) konnten postop mittels CS und Röntgenbildgebung in 2 Ebenen untersucht werden [øFollow up: 30,12 (±16,9) Monate]. Bei 43 Pat. (87,8%) lag der präoperative CS vor. 14 Pat. wurden primär konservativ behandelt (Gruppe 1), 20 mittels Osteosynthese (Gruppe 2) und 15 (Gruppe 3) mittels Frakturprothese. Bei 8 Pat. wurde ein mehrzeitiger Wechsel bei Infektion durchgeführt. ØAnzahl der Vorops: 1,3 (0-4).
Die Frakturfolgen (Gruppe 1 und 2) wurden nach Boileau in die Typen 1-4 klassifiziert. Bei 28 Pat. lag präoperativ ein MRT/CT vor. Es wurde die fettige Infiltration (FI) der Rotatorenmanschette nach Goutallier klassifiziert. Weiterhin wurde der metaphysäre Knochendefekt postoperativ in cm bestimmt.
Ergebnisse: Der präoperative CS war 15,4 P., der alters- und geschlechtsadaptierte (agCS) 20,9%. Der postoperative CS (53,4 P.) und ag CS (75,4%) stiegen signifikant an (p<0,0001). Zwischen den Gruppen 1-3 zeigte sich weder prä- noch postop. ein signifikanter Unterschied, wobei die Gruppe 3 einen Trend zu schlechteren postop. klinischen Ergebnissen zeigte (p=0,055). Die Typen 1-4 nach Boileau (Gruppe 1 und 2) zeigten im postoperativen CS einen signifikanten Unterschied zwischen den Typen 2 und 4 (p=0,003). Es zeigte sich eine signifikant negative Korrelation zwischen postop. CS und der Anzahl der Voroperation [Korrelationskoeffizient (KK): -0,462; p=0,001], wobei zwischen 0 und 2 (p=0,028) und zwischen 0 und 4 Vorops (p=0,038) ein sign. Unterschied bestand. Die 8 Pat. mit einem präop. Infekt zeigten keine signifikanten Unterschiede im postop. CS.
Pat. mit präoperativer FI<2 (n=24, CS: 57,8) des Teres minor waren im Vergleich mit FI>2 (n=4, CS: 33,5) (p= 0,004) im postop. CS sign. besser.
Es zeigte sich eine sign. negative Korrelation zwischen postop. CS und [cm] metaphysärem Knochendefekt (KK= - 0,562, p<0,0001), weiterhin signifikant bessere CS Werte bei Pat. mit komplett erhaltener Metaphyse (n=17, CS: 63,5) im Vgl. zu Pat. mit metaphysärer Defektstrecke>2cm (n=32, CS: 48,6) (p=0,002). Bei 5 (10,2%) Pat. traten revisionspflichtige Komplikationen auf.
Schlussfolgerung: Frakturfolgen stellen eine äußerst heterogene Pathologie dar. Die Implantation einer inversen Endoprothese führte in den untersuchten Gruppen 1-3 zu einer deutlichen Verbesserung des funktionellen Ergebnis. Weder die Art der Vorbehandlung noch das Vorliegen einer Infektion beeinflusste das klinische Ergebnis signifikant. Typ 2 nach Boileau hat im Vergleich zu Typ 4 eine bessere Prognose. Negativ prognostische Faktoren sind die Anzahl der Voroperationen, die präoperative fettige Infiltration des Teres minor, sowie das Ausmaß des postoperativen metaphysären Knochendefekts.