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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Skills-Lab Training zu Beginn des praktischen Jahres verbessert signifikant chirurgische Basisfähigkeiten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sven-Oliver Dietz - Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für muskuloskeletale Chirurgie, Mainz, Germany
  • Thomas Ott - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Anästhesiologie, Mainz, Germany
  • Christian Werner - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Anästhesiologie, Mainz, Germany
  • Pol M. Rommens - Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für muskuloskeletale Chirurgie, Mainz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI41-930

doi: 10.3205/12dkou208, urn:nbn:de:0183-12dkou2086

Published: October 2, 2012

© 2012 Dietz et al.
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Fragestellung: Bei vielen Medizinstudenten sind zu Beginn des Praktischen Jahres (PJ) die klinischen Grundfertigkeiten mangelhaft. Um diese Defizite bei den Studierenden zu Beginn des PJ auszugleichen wurde ein interdisziplinäres Curriculum entwickelt. Um den idealen Zeitpunkt für dieses Training zu ermitteln wurde das Projekt zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt. Der Effekt dieses Projektes wurde mit Hilfe von "objective structured clinical examinations" (OSCE) zu verschiedenen Zeitpunkten während des Unterrichts und des 1. Tertials gemessen.

Methodik: 46 Studierende im PJ wurden verblindet-randomisiert in zwei Kurse aufgeteilt. Kurs A durchlief das Curriculum zu Beginn des PJ, Kurs B am Ende des ersten Tertials. Das Curriculum bestand aus 210 Minuten Nahttraining in Gruppen zu je 6 Studierenden am Tierteilmodell Schweinefuß. Die OSCE wurden zu folgenden Zeiten durchgeführt: Kurs A und B: OSCE 1: vor dem Curriculum, Kurs A: OSCE 2 nach dem Curriculum, OSCE 3: nach dem 1. Tertial, Kurs B: OSCE 2: nach dem 1. Tertial und vor dem Curriculum, OSEC 3: nach dem Curriculum. Es wurde ein OSCE mit maximal 25 Punkten (Pkt.) durchlaufen, zur Bearbeitung waren 5 Minuten vorgegeben. Die Testung der Unterschiede erfolgte mit dem Wilcoxon Test.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Vergleich der Kurse: Die Kurse A und B unterschieden sich nicht im OSCE 1 (Median: 15 vs. 15 Pkt. p=0.4477). Kurs A erzielt signifikant mehr Punkte nach dem Curriculum als Kurs B nach dem 1. Tertial ohne Curriculum (Median: 24 vs. 17 Pkt.. p=0.002). Kurs A und B unterscheiden sich nicht im OSCE 3 (Median 23.0 vs. 23.5 Pkt., p=0,4485). Kurs A und B erzielen jeweils nach dem Curriculum höhere Punkteanzahl (Median + 7.5, p > 0.001 vs. + 5.8 Pkt., p=0.0106). Verlauf in den Kurses: Bei Kurs A in der Reihenfolge: Curriculum, dann 1.Tertial werden tendenziell weniger Punkten im OSCE 3 erreicht, wobei dies bei 25 Punkten als Maximum kein signifikanter Unterschied ist (Median: -2.0 vs. 2.0, p=0.0586).

Der positive Effekt eines intensiven praktischen Trainings ist statistisch signifikant nachweisbar. Das Curriculum hat im Durchschnitt in Bezug auf die erreichen Punkte im OSCE einen höheren Effekt als das 1. Tertial. Ein tendenziell leichter Verlust an erreichten Punkten während des 1. Tertials ist vor dem Hintergrund des zeitlichen Abstandes erklärbar. Durch ein gezieltes praktisches Training in Kleingruppen können chirurgische Basisfertigkeiten sicher und effektiv erlernt werden.