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Kurrikulum für Rotationsärzte im CHIR-Net – Ergebnisse der ersten Förderperiode
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Um die Durchführung klinischer, chirurgischer Studien zu fördern hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2003 die Gründung des Studienzentrums der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (SDGC) gefördert [1]. Die Durchführung multizentrischer klinische Studien erfordert jedoch auch vor Ort in den durchführenden Prüfzentren Know-how und Ressourcen.
Seit dem Jahr 2007 wird daher das CHIR-Net, ein Netzwerk zur Förderung multizentrischer chirurgischer Studien, durch das BMBF das CHIR-Net gefördert [2]. Hierzu wurden bundesweit Regionalzentren gegründet, die mit regionalen Krankenhäusern kooperieren. Ein primäres Ziel des Chir-Net ist die Ausbildung von angehenden Chirurgen in der Planung und Durchführung hochqualitativer klinischer Studien durch eine mehrmonatige Rotation in eines der Regionalzentren. Die Rotationsärzte des CHIR-Net durchlaufen ein festgelegtes Ausbildungsprogramm [3], dessen Qualität evaluiert werden sollte.
Methodik: Zum Ende des Jahres 2010 wurde eine Evaluation der bisherigen Rotationsärzte im CHIR-Net durchgeführt. Die Umfrage wurde mittels der Internetplattform ClinicalSurveys.net durchgeführt. Hierbei wurden die Teilnehmer per Email angeschrieben und füllten den Fragebogen online aus.
Der Fragebogen bestand aus insgesamt 22 Fragen. Nach Abfrage der persönlichen Daten zum Ausbildungsstand wurden die Teilnehmer nach Ihrer Zufriedenheit mit der CHIR-Net Rotation befragt. Zusätzlich sollten die Teilnehmer angeben, wie sie die Rotation in Bezug auf ihr berufliches Fortkommen und ihre wissenschaftliche Laufbahn einschätzen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Von den 41 angeschriebenen Rotationsärzten haben sich 34 beteiligt. Dies entspricht einer Quote von 82,93%. Insofern können die dargestellten Ergebnisse als repräsentativ für alle Rotationsärzte des CHIR-Net angesehen werden.
Die Teilnehmer waren zu 70,6% männlich, 29,4% weiblich.
94,1% der Teilnehmer haben im Verlauf der Rotation einen Prüfarztkurs abgelegt, 41,2% zusätzlich einen Studienleiterkurs. 70,6% gaben an, in Ihrer Zeit als Rotationsarzt Fördermittel beantragt zu haben. Die meisten Teilnehmer warben Mittel bei der DFG ein (62,5%), gefolgt von dem BMBF (41,7%) und der eigenen Hochschule (8,3%).
Es gaben 82,4% der Befragten an, die Erwartungen an die Rotationszeit hätten sich erfüllt. 85,3% gaben an, sie hätten fachlich in dieser Zeit gelernt. 88,3% der Ärzte hatten die Möglichkeit, während Ihrer Rotation eine eigene Studienidee zu verwirklichen.
63,9% der Rotationsärzte haben mindestens eine Publikation als Erstautor durch Ihre Rotationszeit erlangt, 64,7% mindestens eine Coautorschaft.
82,3% der Befragten sind der Ansicht, dass die Rotationszeit Relevanz für Ihre weitere wissenschaftliche Laufbahn habe. 70,6% bejahen eine Relevanz für die weitere klinische Tätigkeit.
Zusammenfassend ist das Ergebnis der Evaluation sehr positiv ausgefallen. Das Kurrikulum für Rotationsärzte [3] erscheint als ein probates Mittel, um junge Wissenschaftler mit dem Thema der klinischen Studien vertraut zu machen.
Literatur
- 1.
- Knaebel HP, Diener MK, Wente MN, et al. The Study Centre of the German Surgical Society--rationale and current status. Langenbecks Arch Surg. 2005;390:171-7.
- 2.
- Rahbari NN, Diener MK, Fischer L, et al. A concept for trial institutions focussing on randomised controlled trials in surgery. Trials. 2008;9:3.
- 3.
- Skoetz N, Arenz D, Ganzera S, et al. The curriculum for rotation physicians within the CHIR-Net. Chirurg. 2009;80:466f.