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Herzbeutelperforation 2,5 Jahre nach Kyphoplastie – Eine seltene lebensbedrohliche Komplikation
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Die Kyphoplastie ist ein etablierte Methode zur Behandlung osteoporotischer Sinterungsfrakturen der Wirbelsäule.
In 10-15% kommt es zu Paravasaten und Zementausgüssen der abfließenden Venen.
Wir möchten über den seltenen Verlauf eines Paravasates berichten.
Methodik: Kasuistischer Verlauf über 2,5 Jahre.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei einer 62 jährigen Patientin wurde 2008 eine osteoporotische Sinterungsfraktur L4 und L5 mit Kyphoplastie behandelt. In dem zuerst aufgefüllten Wirbel kam es zu einer Anfüllung einer abführenden Vene nach rechts proximal.
Postoperativ war die Patientin beschwerdefrei (VAS präoperativ 9/10; postoperativ 1/10). Im Röntgen Thorax konnte eine kleine asymptomatisch Anfüllung eines Lungengefäßes links gesehen werden.
2,5 Jahre später stellte sich die Patientin notfallmäßig mit einer dekompensierten Herzinsuffizienz vor. Im Thorax CT und der Angiographie waren die Zementembolien in der Lunge zu sehen, sowie eine Herzbeutelperforation mit beginnender Herzbeuteltamponade. Es erfolgte eine Thorakotomie. Intraoperativ wurden zwei 4 cm lange, spitze Zementstücke aus dem Herzen geborgen, die den rechten Ventrikel perforiert hatten. Die Lecks wurden durch Naht verschlossen. Die Patientin überlebte den Eingriff und wurde nach 2-wöchige Intensivbehandlung in die Reha und von dort nach Hause entlassen.
Bei der Befüllung der Wirbelkörper in mehreren Etagen muß darauf geachtet werden den Zement nicht zu flüssig einzubringen, da venöse Embolien und Lungenembolie entstehen können. Diese sind in der Regel asymptomatisch können aber in Ausnahmen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.