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Darstellungsmöglichkeiten der Magnetresonanztomographie an prä.- und post interventionellen porzinen Wirbelsäulenbewegungssegmenten mit 7 Tesla
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Die nicht-invasive Magnet-Resonanz-Tomographische Bildgebung hat einen hohen Stellenwert in der biomedizinischen Forschung eingenommen. Sie besticht im muskeloskeletalen Bereich, durch den hohen Weichteilkontrast und macht sie hier zum Bildgebungsverfahren der Wahl. Wesentlicher Vorteil ist, dass Labortiere mehrmals, nicht-invasiv in vivo untersucht werden können. Schädigende Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Die Morphologie der Bandscheibe und insbesondere Effekte intradiskaler Therapien sind bisher nur unzureichend untersucht. Ziel unserer Untersuchungen war es, die Methodik der hochauflösenden MRT auf ihre Anwendbarkeit zur Beantwortung intradiskaler Fragestellungen hin zu überprüfen. Auch Aussagen zu bandscheibennahen Knochenveränderungen sollten untersucht werden. Die Objektivierung intradiskaler Strukturveränderungen nach Nukleoplastie sollte erfolgen.
Methodik: Alle Untersuchungen erfolgen an einem 7T-Hochfeld-MRT (ClinScan, Bruker Germany). Das maximale Field of View (FOV) beträgt 13 cm bei einer Gradientenfeldstärke von 290 mT/m und einer slew rate von 1160 T/m/s. Die Untersuchung der Bewegungssegmente erfolgt unter Verwendung einer 1 Kanal „rat brain“-Spule mit 4 Spulenelementen oder unter Verwendung einer „rat whole body“-Spule mit 2 Kanälen und jeweils 8 Spulenelementen. Es werden Bilder mit T2-gewichteten Turbo Spinecho (TSE)-Sequenzen mit einer Schichtdicke von 0.7 mm (13 Schichten, FOV 45x45 mm, TR 2000 ms, TE 45 ms) mit und ohne Fettsättigung sowie T1-gewichtete TSE-Sequenzen mit ebenfalls mit einer Schichtdicke von 0.7 mm (13 Schichten, FOV 45x45 mm, TR 600 ms, TE 13 ms) akquiriert. Die in-plane Auflösung für die T2w-Messung beträgt 90x120 µm, für die T1w-Messung 90x90 µm. Zur Bestimmung des Fettgehaltes der Wirbelkörper stehen T2w Multiecho-TSE Messungen in opposed phase-Technik zur Verfügung. Die Schichtdicke beträgt 0.7 mm und die in-plane Auflösung 90x120 µm bei einem FOV 45x45 mm (Matrix 384x512, TR 2000 ms, TE 42 ms, 13 Schichten). Zusätzlich werden T1-gewichtete TSE-Aufnahmen gemessen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Das 7T-Hochfeld-MRT ermöglicht die hochauflösende Darstellung aller Strukturen eines Bewegungssegmentes, speziell der diskalen Strukturen. Postoperative Effekte nach Nukleoplastie sind sehr genau zu lokalisieren. Wir konnten postoperativ kein ossären oder extradiskalen Veränderungen durch die Nukleoplastie detektieren. Osteoporosemessungen sind im Vergleich zu den gängigen Verfahren insbesondere unter Darstellung trabekulärer Strukturen sehr genau möglich. Für Strukturen eines Bewegungssegmentes stellt das MRT eine sehr gute Bildgebungsmöglichkeit da. Die 7 Tesla MRT Messmöglichkeiten sind derzeit nur vereinzelt in Deutschland zu finden und bieten exzellente Vorraussetzungen neuartige Fragestellungen auf höchstem Niveau zu beantworten. Die nicht-invasive nebenwirkungsarme Bildgebung leistet einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz in der biomedizinischen Forschung.