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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie, 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 97. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 52. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

25. - 28.10.2011, Berlin

Die Gabe von Androstenediol induziert im Mausmodell der Sepsis unabhängig vom Applikationsweg dem Dehydroepiandrosterone (DHEA) vergleichbare positive Effekte auf das Überleben und die Immunfunktion

Meeting Abstract

  • R. Oberbeck - Universität Duisburg-Essen, Klinik f. Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • F. Hammes - Universitätsklinik Essen, Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • A. Wegner - Universitätsklinik Essen, Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • D. Schmitz - Universität Duisburg-Essen, Klinik f. Unfallchirurgie, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 97. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 52. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 25.-28.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocGR20-1133

doi: 10.3205/11dkou525, urn:nbn:de:0183-11dkou5252

Published: October 18, 2011

© 2011 Oberbeck et al.
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Fragestellung: DHEA entfaltet seine positiven Effekte während Trauma und Sepsis nur nach subkutaner Gabe, was im Hinblick auf eine klinische Anwendung mit dem Risiko einer in vielen Situationen nicht vorhersehbaren Resorption verbunden ist. Die intravenöse Gabe des DHEA-Metaboliten Androstenediol könnte eine vom Applikationsweg unabhängige Alternative zur subkutanen DHEA-Gabe darstellen.

Wir untersuchten daher, die Wirkung einer intravenösen Gabe von Androstenediol während Sepsis verglichen mit der subkutanen Applikation von DHEA.

Methodik: In männliche NMRI-Mäusen wurde durch das Modell der zökalen Punktion eine Sepsis induziert. Die septischen Mäuse wurden entweder mit NaCl 0.9 (n=32, CLP/NaCl), mit DHEA 20 mg/kg KG sc (n=32, CLP/DHEA), mit Androstenediol 20 mg/kg sc (n=32, CLP/A sc) oder mit Androstenediol 10 mg/kg iv (n=32, CLP/A iv) behandelt. Über einen Beobachtungszeitraum von 48 h nach Induktion der Sepsis erfolgte ein Monitoring klinischer (Überlebensrate, Flüssigkeitsaufnahme/-ausscheidung, Gewicht, Körpertemperatur) und immunologischer Parameter (T-Zell vermittelte Immunreaktion vom Spättyp/DTH-Reaktion gemessen am Ohr nach DNFB Sensibilisierung; splenozytäre Apoptoserate/Annexin V-Bindungskapazität; Verteilung der Immunzellsubpopulationen im peripheren Blut / FACScan; IL-1/IL-10/TNF-alpha Serum-Konzentration/ELISA). Zusätzlich wurden Kontrollgruppen mit alleiniger Gabe der Steroidhormone, bzw. Gabe der Hormone nach Scheinoperation (Laparotomie ohne CLP) untersucht (n=8/Gruppe).

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die subkutane (7/32; p<0.05 vs. CLP/NaCl 16/32) und die intravenöse (5/32; p<0.05) Gabe von Androstenediol führte verglichen mit den NaCl behandelten Tieren (16/32) zu einer Reduktion der Letalität nach Sepsis. Dies war dem Effekt nach subkutaner DHEA-Gabe (5/32; p<0.05) vergleichbar und wurde in allen drei septischen Gruppen mit Steroidhormongabe (CLP/DHEA, CLP/A sc, CLP/A iv) von einer Normalisierung der DTH-Reaktion, einer Reduktion der splenozytären Apoptoserate und einer verminderten Konzentration des pro-inflammatorischen Zytokins TNF-alpha, bzw. des anti-inflammatorischen Zytokins IL-10 begleitet.

Unsere Daten zeigen, dass sowohl die subkutane als auch die intravenöse Gabe von Androstenediol zu einer Verbesserung der klinischen Situation und zellulärer Immunparameter führt, die vergleichbar mit dem Effekt nach subkutaner DHEA-Gabe ist.

Die subkutane und die intravenöse Gabe von Androstenediol stellen verglichen mit der subkutanen Gabe von DHEA eine im Hinblick auf mögliche Resorptionsprobleme in Schocksituationen sichere Alternative dar, um dem DHEA vergleichbare positive Effekte auf das zelluläre Immunsystem und die klinische Situation während einer Sepsis im Mausmodell zu erzielen.