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Osteonekroseprävention durch Nitratpflaster
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Die steroidinduzierte Osteonekrose kann im jungen Alter vor allem zur Hüftgelenkdestruktion führen. Vorherige Studien unserer Arbeitsgruppe hatten eine vasokonstriktive Wirkung von Steroiden auf Knochengefäße nachweisen können. Ziel dieser Studie war es, im Tiermodell zu untersuchen, ob Nitratpflaster das Entstehen von Osteonekrosen unter Steroidbehandlung verhindern können.
Methodik: New Zealand White Kaninchen (männlich; 3-4.5 Kg KG) erhielten 20 mg/kg KG Methyprednisolon i.m. (GC-Gruppe; n=6). Die Kontrollgruppe (n=6) erhielt NaCl. Eine dritte Gruppe (GC+N; n=6) erhielt zusätzlich zur Methylprednisoloninjektion ein Nitratpflaster (0,675 mg Freisetzung tgl.). 4 Wochen danach wurden Femora und Humeri zur Histologie und Immunhistochemie entnommen, die Gewebeproben wurden in 3% Paraformaldehyd fixiert, in Paraffin gebettet, geschnitten, entwachst und nach Ladewig und HE gefärbt. Zur Quantifizierung von leeren Knochenlakunen, dem maßgeblichen histologischen Zeichen der Femurkopfnekrose, wurde die Histomorphometrie angewandt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Histomorphometrisch zeigten sich signifikant mehr Osteonekrosen in der GC-Gruppe im Vergleich sowohl zur Kontroll- als auch der GC+N - Gruppe. Kein signifikanter Unterschied bestand zwischen der GC+N- und der Kontrollgruppe. Diese Studie zeigte, daß durch zusätzlich Behandlung mit einem Nitratpflaster die Anzahl der steroidinduzierten Osteonekrosen im Kaninchenmodell primär gesenkt werden konnte. Dieses Primärpräventionspotential des Nitratpflasters, das ja bereits seine klinische Indikation bei der instabilen Angina pectoris hat, werden wir in prospektiven klinischen Studien künftig untersuchen.