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Eine auf 2D3D-Rekonstruktion basierende neue Methode zur Bestimmung der Hüftpfannenausrichtung nach HTP-Implantation
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Die richtige Positionierung der Prothesenkomponenten beeinflußt sowohl Kurz- als auch Langzeitergebnisse nach Hüftgelenksersatz. Um in diesem Zusammenhang Ergebnisse vergleichen zu können ist eine Messung der Ausrichtung der Komponenten erforderlich. Zur Zeit ist die Vermessung der Anteversion und Inclination der Hüftpfanne verlässlich lediglich durch ein CT des Beckens möglich. Ziel dieser Studie war es, eine neue auf 2D3D-Rekonstruktion basierende Methode zur Bestimmung der Pfannenausrichtung in ihrer Genauigkeit zu validieren.
Methodik: Bei dieser Methode wird aus einem postoperativen digitalen Beckenübersichts-Röntgenbild mit bekannter Pixelgröße und Film-Fokus-Abstand mittels einer neu entwickelten Software durch Anwendung eines "statistical shape model" ein patientenspezifisches 3D-Modell erstellt und mit Hilfe der vorderen Beckenebene die Inclination und Anteversion der Pfanne bestimmt. Verglichen wurden diese mit den entsprechenden Werten, welche aus dem postoperativen Becken-CT gewonnen werden konnten. Hierzu konnten retrospektiv die Röntgenbilder und CT-Datensätze von 29 Patienten (31 Hüftgelenke) ausgewertet werden. Diese wurden noch mal in 2 Gruppen unterteilt: eine mit "normalen" Beckenübersichtsaufnahmen (n=18) und eine mit "nicht normalen" Aufnahmen (n=11) die entweder tief eingestellt waren (n=7), eine Deformierung nach Fraktur (n=2) oder beides (n=1) oder eine nicht hemisphärische Pfanne (n=1) aufwiesen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei den 29 Patienten (16 weibliche, 15 männliche Hüftgelenke) lag das durchschnittliche Patientenalter bei 69,4±8,5 (49-82) Jahren. Die durchschnittliche Pfannenposition in den CT-Datensätzen betrug für die Inclination 45,5±7,8° (26,6°-62,9°) und für die Anteversion 22,6±10,6° (3,2°-51,4°). Die durchschnittliche Genauigkeit der 2D3D-Methoden-Messung lag bei den "normalen" Fällen für die Inclination bei 0,4±1,8° (-2,6°-3,3°) und für die Anteversion bei 0,6±1,5° (-2,0-3,9°). Bei den "nicht normalen" Fällen betrug sie für die Inclination 2,4±2,3° (-2,1°-6,3°) und für die Anteversion 0,1±2,8° (-4,6°-5,1°).
Die Methode erlaubt somit eine Bestimmung der Inclination und Anteversion nur mit Hilfe eine Beckenübersichtsaufnahme, ohne das diese kalibriert sein muß, ein CAD-Modell des Implantats hinterlegt sein muß oder ein Becken CT notwendig ist. Sie erreicht aber die gleiche Genauigkeit wie Sie in der Literatur von Messmethoden berichtet wird, bei denen diese genannten zusätzlichen Informationen zur 2D3D-Rekonstruktion benötig werden.