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Der Einfluss von Zementiertechniken auf Tibiakopffrakturen nach Implantation einer medialen Oxfordschlittenprothese
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Aufgrund ihrer guten klinischen und funktionellen Ergebnisse erfahren unikondyläre Schlittenprothesen in der endoprothetischen Versorgung von anteromedialen Arthrosen des Kniegelenkes immer mehr an Bedeutung. Eine seltene jedoch schwerwiegende Komplikation ist die mediale periprothetische Tibiakopffraktur. Ziel dieser experimentellen Studie war es, Bruchlasten unter dynamischer Belastung zu analysieren. Dabei sollte untersucht werden, inwieweit die Anwendung der Jet-Lavage im Vergleich zur konventionellen Spülung das Frakturrisiko reduziert.
Methodik: 14 fresh-frozen Tibiapaare (Spenderdaten: w/m=11/3, mittleres Alter 72,0 Jahre, mittleres Gewicht 76,0 kg) wurden in 2 Gruppen (A und B) randomisiert und die tibiale Komponente des Oxford Uni zementiert implantiert. In Gruppe A erfolgte die Implantation unter Verwendung der pulsatilen Jet-Lavage und in Gruppe B unter Anwendung der konventionellen Spritzenspülung zur Reinigung des Knochenlagers.
Die Präparate mit implantierter Tibiabasiskomponente wurden standardisiert mit Zwei Komponenten Gießharz fixiert und in eine hydraulische Prüfmaschine integriert. Die dynamische Belastung erfolgte für 200 Zyklen mit einer Vorspannung von 50 N. Die Lastobergrenze wurde zu Beginn auf 1200 N festgelegt und inkrementell um 200 N bis zur Fraktur erhöht. Des Weiteren wurde die Knochendichte gemessen. Mit SPSS für Windows Version 18.0 (SPSS Inc. Chicago Illinois, USA) wurde der Wilcoxon-Test zur statistischen Auswertung zweier verbundener Stichproben auf dem Signifikanzniveau von p=0,05 durchgeführt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Alle Tibiae frakturierten durch die aufgebrachte Belastung. Es zeigten sich in beiden Versuchsgruppen ähnliche Frakturmuster der proximalen medialen Tibia vom Typ 41-B1 nach AO, im Sinne eines einfachen Spaltbruchs, ausgehend vom vertikalen Sägeschnitt am lateralen Prothesenrand.
In Gruppe A führte eine mittlere Bruchlast von F=4600,00 (2400-6600) N zur Fraktur, wohingegen in Gruppe B alle Tibiae bei einer mittleren Bruchlast von F=3757,14 (1600-5600) N frakturierten. Hierbei fand sich ein statistisch signifikanter Unterschied (p=0,0001). Die Auswertung der Knochendichte ergab keinen signifikanten Unterschied im Rechts/Links (Jetlavage / Lavage) Vergleich (p=0,670).
Diese Studie konnte nachweisen, dass durch die Anwendung der Jet-Lavage zur Reinigung des knöchernen Lagers signifikant höhere Bruchlasten vom Implantat aufgenommen werden können. Dadurch konnte das Frakturrisiko gegenüber der konventionellen Spülung reduziert werden. Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen wir die Jet-Lavage als unverzichtbaren Bestandteil beim unikompartimentellen Kniegelenkersatz.