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Kurzschaftprothese als vielversprechende Option bei fortgeschrittener Hüftkopfnekrose – erste klinische und radiologische Ergebnisse
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Bei fortgeschrittener Hüftkopfnekrose ist die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes die Standardtherapie. Jedoch existieren aufgrund verschiedener Vor- und Nachteile unterschiedlicher Prothesentypen (Hüftkopfkappe, Kurzschaft-, Geradeschaftprothese, zementiert, unzementiert) kontroverse Meinungen hinsichtlich des optimalen Prothesentypes. Bedenken werden in einem erhöhten Risiko einer postoperativen Lockerung / Sinterung geäußert. Etwa 5-10% aller implantierten Hüfttotalendoprothesen beruhen auf der aseptischen Hüftkopfnekrose. Diese Erkrankung betrifft vor allem Menschen zwischen dem 3.-5. Lebensjahrzehnt. Daher ist bei diesen Patienten mindestens ein Hüfttotalendoprothesen-Wechsel zu erwarten. Umso wichtiger sind Knochen-sparende Implantate für die Primärprothesen. Eine dieser Implantate ist die METHA-Kurzschaftprothese. Dieser Prothese wird eine überwiegend metaphysäre Verankerung zugesprochen.
Methodik: Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Ermittlung der klinischen und radiologischen Ergebnisse nach Implantation einer METHA-Kurzschaftprothese bei Patienten mit Hüftkopfnekrose. Hierfür wurde der Harris-Hip-Score, die visuelle analoge Schmerzskala sowie eine konventionelle radiologische Kontrolle angewandt. Der individuelle Nachuntersuchungszeitraum war mindestens 24 Monate.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die ersten Ergebnisse von Nachuntersuchungen von 40 Patienten zeigten überwiegend vielversprechende Ergebnisse (Nachuntersuchungszeitraum: ~ 3 Jahre). Der postoperative Schmerz konnte deutlich durch diese Therapie reduziert werden (VAS: präoperativ 8 / postoperativ 2). Der Harris Hip Score verbesserte sich von durchschnittlich 37 (präoperativ) auf 80 Punkte (postoperativ). Entsprechend konnte auch die präoperativ vorhandene Einschränkung im Alltag deutlich reduziert werden. Nur in einzelnen Fällen waren innerhalb des Nachuntersuchungszeitraums operative Interventionen bei Komplikationen wie Sinterung (1), periprothetische Frakturen (2), Frühinfekte (2), oder Inlaybruch (1) notwendig. Lediglich die aufgetretenen Sinterungen, Lockerungen und Frakturen könnten möglicherweise im Zusammenhag mit der Hüftkopfnekrose stehen.
Die METHA-Kurzschaftprothese scheint eine vielversprechende, knochensparende Therapieoption bei fortgeschrittener Hüftkofpnekrose darzustellen. Dies ist eine der ersten Studien, welche Ergebnisse einer zementfrei fixierten Kurzschaftprothese bei Patienten mit Hüftkopfnekrose präsentiert. Langzeitergebnisse müssen jedoch noch abgewartet werden.