Article
Die Bedeutung der 18-F-FDG-PET für die Entzündungsdiagnostik am Bewegungsapparat
Search Medline for
Authors
Published: | October 18, 2011 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die diagnostische Abklärung von entzündlichen Veränderungen am Bewegungsapparat ist schwierig und oftmals nicht alleine durch die bislang zur Verfügung stehenden bildgebenden Verfahren möglich. Die Positronenemmissionstomographie (PET) unter der Verwendung des Tracers 18F-fluorodeoxyglucose (F18-FDG-PET) findet in den vergangenen Jahren zunehmende Verbreitung. Die Wertigkeit dieser Untersuchungsmethode ist bislang nicht sicher bekannt. Die Evaluation des Verfahrens bei der Spondylodiscitis sowie bei der Endoprothesenlockerung ist das Ziel der vorgestellten Studie.
Methodik: Bei 27 Patienten mit einer gelockerten Endoprothese und 41 Patienten mit dem Verdacht einer Spondylodiscitis wurde zusätzlich zu den üblichen diagnostischen Maßnahmen (Labor/MRT/Röntgen/Skelettszintigraphie) eine F18-FDG-PET durchgeführt. Die Befundbewertung erfolgte auf der Basis der intraoperativ erhobenen makroskopischen, histopathologischen und mikrobiologischen Befunde.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Alle gelockerten Endoprothesen zeigten pathologische Befunde in der F18-FDG-PET. Die Anreicherung in der PET korrelierte mit dem Ausmaß von aggressivem Granulationsgewebe, welches sich durch Polyäthylenabrieb gebildet hat und mit septischen Prothesenentzündungen. Von den 41 Patienten mit einem Verdacht einer Spondylodiscitis konnte diese bei 34 nachgewiesen werden. Unabhängig vom Ausmaß der Entzündung an der Wirbelsäule konnte mittels der F18-FDG-PET jedes infizierte Bewegungssegment detektiert werden. Insbesondere bei einer geringradigen Spondylodiscitis ist die Sensitivität der PET besser als die der Kernspintomographie.
Die F18-FDG-PET ist ein sensitives Verfahren zum Nachweis entzündlicher Veränderungen im Bereich des Bewegungsapparates. Eine Differenzierung zwischen bakteriellen und abakteriellen Reaktionen ist jedoch mit diesem Verfahren nicht möglich. Der Nachweis einer gesteigerten metabolischen Aktivität noch bevor morphologische Veränderungen am Gewebe auftreten, begründet die höhere Sensitivität gegenüber den anderen bildgebenden Verfahren.