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Sollte das chronische KG-Empyem ein- oder zweizeitig behandelt werden?
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Das chronische Kniegelenk-Empyem führt unbehandelt zur Zerstörung des Gelenkes. Im Gegensatz zum akuten Empyem ist die Arthrotomie des Gelenkes zur Infektbehandlung notwendig. Bis 2008 erfolgte die Therapie durch ein zweizeitiges Vorgehen (1. OP: Debridement, Synovialektomie, Einlage lokaler Antibiotikum-Träger, kein Verschluß. 10 Tage offene Gelenkbehandlung, dann Debridement und Verschluß im 2. Eingriff). Seit 2008 führen wir das einzeitige Vorgehen durch. Nach Debridement, Synovialektomie und Einlage Antibiotikum-Vlies erfolgt der Gelenkverschluß. In der Studie wollten wir die Ergebnisse der beiden Verfahren vergleichen.
Methodik: Von 01.01.2006-30.06.2008 erfolgte die 2-zeitige Behandlung bei 41 Pat. mit 42 chronischen KG-Empyemen. Altersdurchschnitt 48,5 Jahre, 27 männl., 14 weibl.. Dauer der Vorbehandlung Ø 156 d (10-1560 d) mit Ø 3,5 Vor-OPs (0-9) vor Aufnahme. Vom 01.07.2008-31.12.2010 führten wir das 1-zeitige Vorgehen bei 40 Pat. durch. Altersdurchschnitt 45,1 Jahre, 29 männl., 11 weibl.. Dauer der Vorbehandlung Ø 88,4 d (11-600 d) mit Ø 2,1 Vor-OPs (0-12) vor Aufnahme.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei allen Pat. konnte das KG-Empyem beruhigt werden. In der Gruppe mit 2-zeitigem Vorgehen musste in 4 Fällen bei ausbleibender Infektberuhigung erneut debridiert werden, bei 1 Pat. wurde eine Narkosemobilisation notwendig, 3 Pat. erhielten augrund der Destruktion des Gelenkes eine Arthrodese. Die Liegedauer betrug Ø 31,08 Tage (15-77), das in der Nachuntersuchung erreichte Bewegungsausmaß 0-10-85 Grad. In der Gruppe mit 1-zeitigem Vorgehen musste in 3 Fällen ein erneutes Debridement durchgeführt werden, 1 Arthrodese wurde im Verlauf erforderlich. Die Dauer des stationären Aufenthaltes betrug 24,8 Tage (4-90), das in der Nachuntersuchung erreichte Bewegungsausmaß 0-5-100 Grad. Entscheidend in der Behandlung chronischer KG-Empyeme ist das radikale operieren, um dauerhafte Infektberuhigung zu erzielen. Bei Radikalität ist das 1-zeitige Vorgehen geeignet, dauerhafte Infektberuhigung zu erreichen bei guter Funktion, weniger operativen Eingriffen und kürzerem stationären Aufenthalt.