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Die mechanische und anatomische sagittale Femurachse unterscheiden sich
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: In der modernen Endoprothetik des Kniegelenks wird eine Positionierung der Komponenten senkrecht zur mechanischen Achse in der Frontalebene empfohlen. Im Gegensatz dazu gibt es keinen Konsens für die Sagittalebene. Während der bisherige Goldstandard der intramedullären Ausrichtung der Femurkomponente von der anatomischen Achse des distalen Femurs abhängig ist, ermöglichen Navigationssysteme auch in der Sagittalebene eine zur mechanischen Achse orthogonale Resektion des Femurs. Unterschiede zwischen der anatomischen und mechanischen Achse würden zu zusätzlichem Weichteilrelease und knöchernen Resektionen mit der Folge einer klinischen Überstreckbarkeit des Kniegelenks führen. Es ist bislang unklar, wie groß der Unterschied zwischen der intramedullären und der navigierten Ausrichtung des Femurs senkrecht zur mechanischen Achse in der Sagittalebene ist, welchen Einfluss die knöcherne Anatomie des Femurs darauf hat und wie häufig klinisch relevante Differenzen zwischen den beiden Techniken sind.
Methodik: In diese retrospektive Studie wurden 42 Patienten eingeschlossen, die ein streng seitliches digitales Röntgenbild eines Femurs zur Planung einer Knieendoprothesenimplantation bei primärer Gonarthrose erhalten hatten. Es wurde die Antekurvation als Winkel zwischen dem proximalen und distalen Femurschaft und der Winkel zwischen der mechanischen und distalen anatomischen Achse des Femurs ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Antekurvation betrug 10.9°±3.9° [1.4°-17.7°], der Winkel zwischen mechanischer und distaler anatomischer Achse 2.9°±2.0° [0°-6.8°]. Die Abweichung der intramedullären anatomischen von der mechanischen Achse in der Sagittalebene zeigt aufgrund der Variabilität der femoralen Anatomie eine relevante Spannweite. Die unkritische navigierte Ausrichtung des Femurs orthogonal zur mechanischen Achse könnte in einigen Fällen eine extraartikuläre sagittale Deformität intraartikulär korrigieren und damit zu einem unnötigen Weichteilrelease führen. Eine präoperative seitliche Ganzbeinaufnahme ist daher zur Operationsplanung zu empfehlen.