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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
96. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
51. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

26. - 29.10.2010, Berlin

5- bis 10-Jahresergebnisse zementfreier Totalendoprothetik bei jungen und aktiven Patienten mit Dysplasiecoxarthrose

Meeting Abstract

  • A. Kusaba - Institut fuer Endoprothetik, Allgemeines KH Ebina, Kanagawa, Japan
  • Y. Munakata - Tokyo Women's Medical University, Department of Orthopaedic Surgery, Tokyo, Japan
  • S. Kondo - General Hospital Ebina, Institute of joint Replacement, Ebina Kanagawa, Japan
  • Y. Kuroki - Institut fuer Endoprothetik, Allgemeines KH Ebina, Kanagawa, Japan
  • J. Scholz - HELIOS Klinikum Emil von Behring, Klinik für Orthopädie, Stiftung Oskar-Helene-Heim, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 96. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 51. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 26.-29.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. DocPO16-852

doi: 10.3205/10dkou598, urn:nbn:de:0183-10dkou5982

Published: October 21, 2010

© 2010 Kusaba et al.
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Text

Fragestellung: Die Versorgung von Patienten mit Dysplasiecoxarthrose, einer der häufigsten Diagnosen bei Hüftproblemen in Japan, stellt eine Herausforderung dar. Da der Abrieb die Standzeit einer Hüftendoprothese wesentlich beeinflusst, verwenden wir in Erwartung einer geringeren Osteolyse- und Revisionsrate die Ke/Ke-Gleitpaarung. In einer retrospektiven Untersuchung wurden mittelfristige Ergebnisse analysiert.

Methodik: Bei 251 Patienten mit Dysplasiecoxarthrose erfolgten 290 Implantationen mit einer Spongiosa Metal II® (SM) Pfanne (ESKA Implants) und Ke/Ke-Gleitpaarung (BIOLOX®forte, Kugelkopf 28 mm, CeramTec AG). Bei 181 Hüften wurde der SM-Schaft verwendet, bei 109 Hüften mit einem engen femoralen Kanal wurde ein SL Plus Schaft (S&N Orthopedics AG) eingesetzt. Das Durchschnittsalter betrug 53 Jahre. In allen Fällen war die präoperative Diagnose eine Dysplasiecoxarthrose, darin eingeschlossen 15 fehlgeschlagene Osteotomien und 5 Dislokationen. Es wurde ein anterolateraler Zugang verwendet. Bei einem Patienten kamen Fixationsschrauben zum Einsatz. Bei 23 Hüften erfolgte zusätzlich eine Pfannendachplastik mit Schrauben. Bei 87 Hüften wurde eine Adduktorentenotomie durchgeführt. Ein ausgedehntes Weichteilrelease erforderten 10 Hüften. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum lag bei 6,5 (5–10) Jahren.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im Beobachtungszeitraum waren alle Prothesen stabil. Radiologisch wurden Lysesäume bei 4 Hüften (1,4%) (t=1,09, p=0,30) mit SM-Schaft im Pfannenbereich gefunden, bei 8 SM-Schäften (4,4%) und 22 SL-Schäften (20%) (t=17.70, p=0,00) in den proximalen Schaftzonen. Die Häufigkeit osteolytischer Reaktionen war bei Verwendung der Ke/Ke-Gleitpaarung geringer als bei der Ke/PE-Gleitpaarung (13/56=23.2%) (t=63.68, p=0,00). Der Inklinationswinkel betrug im Mittel 40 (23–58) Grad, der Anteversionswinkel 29 (5–56) Grad. Es traten keine Dislokationen auf. 2 Patienten mit einem SM-Schaft (1,1%) und 4 mit einem SL-Schaft (3,7%) berichteten über Geräusche (t=1,12, p=0,29), die jedoch nicht reproduzierbar waren. Eine signifikante Korrelation zur Pfannenpositionierung und Range of Motion konnte nicht festgestellt werden. Bei 2 Patienten mit SL-Schaft erfolgte eine Revision aufgrund einer Fraktur des Keramikinserts. Bei beiden Patienten war die Metallpfanne aufgrund der Verwendung eines nicht geeigneten Instrumentariums beschädigt worden. Die Revisionsrate aufgrund implantatbezogenen Versagens war bei der Ke/Ke-Gleitpaarung geringer (2/1498, p=0,1%) als bei der Me/Me-Gleitpaarung (10/585, 1,7%) (t=15,94, p=0,00). Die Spongiosa Metal II®-Endoprothese ermöglicht bei Dysplasiecoxarthrosen eine exzellente Primärstabilität. Nach Versorgung mit der Ke/Ke-Gleitpaarung waren weniger periprosthetische Reaktionen zu beobachten als bei der Ke/PE-Gleitpaarung. Die Versagensrate bei der Ke/Ke-Gleitpaarung war geringer als bei der Me/Me-Gleitpaarung.