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Ergebnisse nach chirurgischer Hüftluxation und offener Femurkopfreposition (modifizierte Dunn-Methode) bei Epiphyseolysis capitis femoris mit vollständiger Diskontinuität zwischen Epi-und Metaphyse
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Die chirurgische Behandlung der Epiphyseolysis capitis femoris (ECF) mit kompletter Diskontinuität zwischen Epi- und Metaphyse (instabile Epiphysiolyse) wird in der Literatur mit einem hohen Komplikationsrisiko assoziiert. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Komplikationsrate mit einer Inzidenz für Femurkopfnekrose bis zu 58% wird die Art und der Zeitpunkt der chirurgischen Behandlung der instabilen Fälle kontrovers diskutiert.
Diese Studie evaluiert die klinisch und radiologischen Ergebnisse der Behandlung von Epiphyseolysen mit intraoperativ gesicherter vollständiger Diskontinuität zwischen Epi-und Metaphyse mittels chirurgischer Hüftluxation und offener Femurkopfreposition (modifizierte Dunn-Methode). Ist die Komplikationsrate der neuen Operationstechnik gegenüber den anderen operativen Verfahren vergleichbar?
Methodik: Die Daten einer einer konsekutiven Serie von 63 Patienten mit Epiphyseolysis capitis femoris, welche in zwei Institutionen durch eine chirurgischen Hüftluxation und offene Femurkopfreposition (modifizierte Dunn Methode) behandelt wurden, konnten retrospektiv analysiert werden. 17 Patienten (11 weiblich, 6 männlich, Durchschnittsalter 11,7±1,4, 9–14 Jahre) mit intraoperativ gesicherter Diskontinuität zwischen Epi-und Metaphyse wurden in die Studie miteingeschlossen. In allen Fällen wurde die intraoperative Durchblutung des Femurkopfes mit Laser Doppler oder durch Anbohren geprüft.
Die klinischen Ergebnisse der 17 Patienten beinhalten sowohl die Bestimmung des Bewegungsausmasses, als auch die Beurteilung durch den Harris Hip Score und den Merle d`Aubigne` Score. Pre- und postoperatives Bewegungsausmass der Hüften wurde statistisch mit Hilfe des ungepaarten t-Test verglichen (p<0,05 signifikant). Radiologisch wurde im Rahmen der Nachkontrollen ein Beckenröntgen in 2 Ebenen durchgeführt und der Verlauf hinsichtlich Komplikationen (avaskuläre Nekrose, Chondrolyse) und beginnenden Arthrosezeichen beurteilt. Das mittlere Follow up liegt bei 40 Monaten (18–83).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 16/17 Patienten hatten ein ausgezeichnetes klinisches (durchschnittliche Flexion 103±14°, 60°–120° versus Gegenseite 110±31°, 90°–120° ,P=0,374;Innenrotation 31±12,8°, 10°–50° versus Gegenseite 31±12,3°, 10°–50°, P=0,930) und radiologisches (Gleitwinkel präop. 62±12,3°, 30°–80° post-op: 4,9±4,2° , 0°–16°, P<0,001; 16/17 Hüften Tönnis 0) Endresultat bei der Nachkontrolle. Sowohl der Harris Hip Score 99,7 (82,6–100), als auch der Merle d'Aubigne-Score 17,4 (11–18) zeigten exzellente Resultate. Ein Patient (5%) entwickelte eine Femurkopfnekrose bei intraoperartiv bereits bestehender Durchblutungsstörung des Hüftkopfes vor Durchführung der eigentlichen operativen Prozedur.
Die modifizierte Dunn Operation ist eine technisch anspruchsvolle, aber vielversprechende Alternative in der Behandlung der instabilen ECF mit niedriger Komplikationsrate.