Article
Axilläre Plexusanästhesie nach Weber zur perioperativen Schmerztherapie bei arthroskopischen Schultereingriffen
Search Medline for
Authors
Published: | October 21, 2010 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Mit der axillären Plexusanästhesie nach Weber erreicht man, im Vergleich zur klassischen Rückenlagetechnik, auch die weiter proximal gelegenen Nervenfasern des Plexus brachialis. Ziel der Studie war der Nachweis, dass mit dieser Technik eine ausreichende perioperative Analgesie bei arthroskopischen Schultereingriffen erreicht werden kann.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiv, randomisierten Studie wurde in der Interventionsgruppe von 31 Patienten (Gruppe I) vor einer Schulterarthroskopie eine axilläre Plexusblockade mittels Nervenstimulator und 40 ml Ropivacain 0,375% in Lagerung nach Weber (d.h. Seitenlagerung auf der nicht anästhesierten Seite mit 20° Kopf-Tieflagerung für 15 Minuten) durchgeführt. Die Kontrollgruppe (Gruppe K) ohne regionalanästhesiologisches Verfahren bestand aus 33 Patienten. Alle Patienten wurden hinsichtlich der sensorischen und motorischen Qualität sowie der Ausdehnung der Blockade 2, 8 und 24 Stunden post injectionem (p.i.) untersucht. Es wurde sowohl der intra- und postoperative Analgetikaverbrauch bestimmt als auch die Schmerzintensität mit Hilfe der Numerischen Rating Skala (NRS 0 - 10 Punkte) ebenfalls zu den Zeitpunkten 2, 8 und 24 h post injectionem ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der intraoperative Opiatverbrauch der Gruppe I war im Mittel mit 28,06µg (±6,54) signifikant (p<0,05) niedriger als in der Gruppe K 33,18 μg (±9,9). Die ermittelten NRS Scores zeigten sowohl 2 h (0,75±1,12 vs. 2,38±1,24, p<0,05), 8 h (1,94±1,88 vs. 4,42±2,15, p<0,05) als auch 24 h (2,55±1,59 vs. 4,3±2,32, p<0,05) nach Applikation signifikant erniedrigte Werte in der Interventionsgruppe. Auch die Nachfrage nach postoperativer Analgesie lag in der Interventionsgruppe sowohl im Aufwachraum (12,9% vs. 48,5%, p<0,05) als auch auf der Station (22,6% vs. 51,5%, p<0,05) signifikant niedriger.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch die axilläre Plexusanästhesie nach Weber eine verbesserte Analgesie bei arthroskopischen Schultereingriffen im Vergleich zur konventionellen Anästhesie möglich ist. Das Verfahren kann somit eine Alternative zu der bisher bei Schulteroperationen favorisierten interskalenären Plexusanästhesie sein.