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Einfluss von gleichzeitig durchgeführten Rückfußosteotomien auf die Frühergebnisse nach OSG Endoprothese
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Zunehmend werden auch bei Rückfußfehlstellungen OSG Endoprothesen eingesetzt, bei gleichzeitiger Korrektur der Rückfußfehlstellung durch Kalkaneusosteotomie, Verschiebeosteotomie des medialen Malleolus oder eine supramalleoläre Korrekturosteotomie. Ziel der Untersuchung war es, den Einfluss von Begleiteingriffen auf die klinischen Ergebnisse prospektiv zu untersuchen.
Methodik: Bei 17 konsekutiven Patienten wurden Rückfuss korrigierende Osteotomien einzeitig mit der Implantation einer OSG Endoprothese durchgeführt. Durch Paarbildung wurde aus dem Pool der OSG Endprothesen ohne Begleiteingriffe eine Kontrollgruppe gebildet, gematcht nach Alter, Geschlecht und Köpergewicht. Beide Gruppen wurden für 6 Wochen in einem Unterschenkelwalker immobilisiert, bei Osteotomie betrug die postoperative Entlastungsphase 6 Wochen, ohne Osteotomie wurde nach Abschluss der Wundheilung Vollbelastung erlaubt. Analysiert wurden AOFAS Hindfoot Score präoperativ, 3 Monate postoperativ sowie nach 12 und 24 Monaten, Röntgenbilder und Komplikationen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der präoperative AOFAS Score betrug in der Kontrollgruppe 41 (22–69), bei den Patienten mit Rückfußfehlstellung war dieser mit 35 (26–52) signifikant schlechter (p>0,05, T-Test unabhängige Stichproben). 3 Monate postoperativ betrug der Wert in der Kontrollgruppe 78 (53–97) in der Gruppe mit Rückfußosteotomien 76 (61–92). Nach einem Jahr lag die Kontrollgruppe bei einem AOFAS Score von 84 (57–100) in der Gruppe mit Rückfußkorrektur bei 83 (40–97). Nach 24 Monaten bei 88 (57–100) in der Kontrollgruppe, nach Rückfußosteotomien bei 83 (63–100). Eine signifikante Differenz zwischen beiden Gruppen ließ sich nach 12 Monaten nicht mehr nachweisen.
Radiologisch kam es bei alle Patienten mit Korrekturosteotomie zu einer vollständigen Überbauung, in beiden Gruppen wurde radiologisch keine Prothesenlockerung beobachtet. In der Gruppe mit Rückfußosteotomie kam es zu einem Frühinfekt der unter Erhalt des Implantates saniert werden konnte. In der Kontrollgruppe wurde bei Impingement ein Patient revidiert, ein dickeres Inlay implantiert und Osteophyten abgetragen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die präoperative OSG Funktion bei Patienten mit Rückfußfehlstellung signifikant schlechter ist, als bei Patienten mit Arthrose ohne Rückfußfehlstellung. In beiden Gruppen verbessert sich durch die Implantation einer OSG TEP die Gelenkfunktion, bereits nach 3 Monaten nähern sich die Werte beider Gruppen an und zeigen keine statistisch signifikante Differenz. Die Begleiteingriffe führten zu keiner erhöhten Komplikationsrate.
Die Ergebnisse bestätigen das Konzept ein Rückfußrealignement mit der Implantation einer OSG Endprothese zu verbinden. Hierdurch ist für beide Patientengruppen nach 3 Monaten ein ähnliches Rehabilitationsergebnis erreichbar.